Österreich
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 8.9 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 18.9 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 29.5 | % |
Überblick
Österreich schneidet bei der Bewertung der Lebensqualität im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Gesundheit, Beschäftigung, Lebenszufriedenheit, Sicherheit, soziale Beziehungen und Umwelt. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. Ein österreichischer Durchschnittshaushalt verfügt im Jahr über ein Pro-Kopf-Nettoeinkommen von 37 001 US-$ und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt (30 490 US-$).
Ungefähr 72% der 15- bis 64-jährigen Österreicher haben eine bezahlte Beschäftigung, das sind mehr als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 76% der Männer sind erwerbstätig, aber nur 68% der Frauen. Rund 5% der Beschäftigten müssen sehr lange Wochenarbeitszeiten in bezahlter Beschäftigung in Kauf nehmen, das ist weniger als der OECD-Durchschnitt von 10%; auch hier sind die Männer mit 8% in der Überzahl (Frauen: 2%).
86% der österreichischen Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren haben einen Abschluss des Sekundarbereichs II – im Vergleich ist das ein überdurchschnittlicher Wert (OECD: 79%). Allerdings gibt es ein spürbares Ungleichgewicht zwischen Männern (88%) und Frauen (83%). Die österreichischen Schülerinnen und Schüler erzielten in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) durchschnittlich 491 Punkte. Dieser Wert liegt knapp über dem OECD-Durchschnitt von 488 Punkten für die Bereiche Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Die Mädchen schnitten in Österreich im Durchschnitt um 4 Punkte besser ab als die Jungen, was über dem durchschnittlichen Leistungsabstand von 5 Punkten in den OECD-Ländern liegt
Die Lebenserwartung bei der Geburt beträgt in Österreich derzeit 82 Jahre – ein Jahr länger als der Schnitt für die Menschen in der restlichen OECD. Dabei können Frauen davon ausgehen, 84 Jahre alt zu werden, Männer 80 Jahre. Die Konzentration von lungenschädigendem Feinstaub in der Luft liegt in Ballungszentren mit 12,2 Mikrogramm pro Kubikmeter unter dem OECD-Durchschnitt von 14 Mikrogramm pro Kubikmeter. Bei der Wasserqualität erzielt Österreich dafür bessere Ergebnisse: 92% der Bevölkerung sind mit ihrem Trinkwasser zufrieden, im OECD-Durchschnitt sind es nur 84%.
Das öffentliche Leben in Österreich ist geprägt durch einen starken Gemeinsinn und hohes bürgerschaftliches Engagement. 92% der Bevölkerung konnten eine Person angeben, die ihnen im Notfall helfen würde – dieser Anteil ist im OECD-Durchschnitt etwas niedriger (91%). Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den vergangenen Wahlen 76%: Damit liegt sie über dem OECD-Schnitt von 69%. Die sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten können die Wahlbeteiligung beeinflussen, in Österreich jedoch fällt dieser Effekt allenfalls gering aus.
Die Lebenszufriedenheit der Österreicher ist höher als die des durchschnittlichen OECD-Bürgers. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 7,2. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 6,7.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Österreich im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Österreich geben die Haushalte durchschnittlich 20,8% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, mehr als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Österreich stehen den Haushalten durchschnittlich 1,6 Räume pro Person zur Verfügung, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Österreich 0,8% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Guter Wohnraum
Die Menschen in Österreich genießen einen relativ hohen Wohnstandard. Mit rund 1,6 Zimmern pro Person ist der Wohnflächenbedarf hinreichend gedeckt, und nur 1% der Bevölkerung lebt in Behausungen ohne grundlegende sanitäre Anlagen.
Erschwinglicher Wohnraum ist auch dank der umfangreichen Wohnbauförderung, einem großen Markt für Sozial- und Genossenschaftswohnungen und einer weitreichenden Mietpreiskontrolle auf dem privaten Wohnungsmarkt vorhanden. Die in Österreich lebenden Menschen wenden rund 21% ihres verfügbaren Einkommens für Wohnraum auf, was dem OECD-Durchschnitt entspricht. Allerdings sind Menschen, die unterhalb der relativen Armutsgrenze leben, mit erheblich größerer Wahrscheinlichkeit in überfüllten Räumlichkeiten untergebracht, leiden unter unzureichender Wohnqualität und/oder sind mit ihren Mietausgaben überfordert; dabei sind Einwohner mit Migrationshintergrund offenbar besonders benachteiligt. Jedoch zeichnen sich in jüngster Zeit einige Verbesserungen bei den Wohnverhältnissen von Zuwanderern ab, beispielsweise durch besseren Zugang zu Sozialwohnungen.
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-beingIndikatoren
Einkommen - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Österreich beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 37 001 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Österreich beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 309 637 US-$ pro Kopf, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-beingIndikatoren
Beschäftigung - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Österreich gehen 72,4% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Österreich liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 1,3%, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Österreich verdienen im Jahr durchschnittlich 53 132 US-$, mehr als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Österreich müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 2,3% rechnen. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Berufsausbildung
Das österreichische Berufausbildungssystem hat im internationalen Vergleich spürbar aufgeholt.
Verschiedene Programme und Institutionen bieten eine hohe Verfügbarkeit für verschiedene soziale Gruppen und bieten so Azubis eine Vielzahl von Wegen zu einer höheren Bildung. Die sozialpartner sind über die Wirtschafts- und die Arbeitskammer in das System integriert. Dies hat dazu geführt das die Zahl der Studierenden in Berufsbildungszentren und Hochschulen gestiegen und diese einen guten Ruf genießen.
Um weiterhin attraktiv zu bleiben, sollten die Programme der wachsenden Nachfrage an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gerecht werden und Kompetenzen vermitteln, die über spezifisches, berufliches Know-How hinausgehen.
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-being OECD Job Quality DatabaseIndikatoren
Gemeinsinn - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 92,0% der Menschen in Österreich jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Charta für Stadtbewohner
Die Wiener Charta schafft gutnachbarliche Beziehungen durch Förderung des Dialogs zwischen den Bürgern und Aufbau von Solidarität mithilfe verschiedener Gesprächsforen. Es handelt sich um eine schriftliche Vereinbarung zwischen den Einwohnern Wiens, die unter anderem folgende Bestimmungen enthält: höfliche Umgangsformen und Respekt im täglichen Leben zeigen, die Stadt sauber halten, ältere Bürger achten, jungen Menschen Wertschätzung erweisen und den Raum gewähren, dessen sie bedürfen (Nähere Informationen unter: www.wien.gv.at/english/living-working/vienna-charter-results.html).
Die Charta wurde in einem Mitbestimmungsverfahren erstellt. Die Stadt Wien bot den Menschen ein Forum, auf dem sie ihre Ansichten äußern konnten, wie gutnachbarliche Beziehungen funktionieren sollten und was sie tun würden, um selbst dazu beizutragen. Wiener Bürger wählten die Themen für die Charta aus und beteiligten sich an ihrer Entwicklung. Anhand dieser Beiträge entschied ein beratender Ausschuss, welche Themen die Charta behandeln sollte; daraufhin unterstützten rund 325 Partnerorganisationen aus unterschiedlichen Lebensbereichen das Verfahren durch Veranstaltung von Charta-Gesprächen oder Sensibilisierung für das Projekt. Knapp 8.500 Menschen aller Altersgruppen und sozialen Schichten nahmen an insgesamt 651 Charta-Gesprächen teil, die überall in Wien stattfanden: in Vereinsheimen, Kneipen, Büros, Schulen, Wohnungen, Parks und öffentlichen Badeanstalten.
Weiterführende Literatur
The value of giving: Volunteering and well-being OECD Insights: Human CapitalIndikatoren
Bildung - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Österreich beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 17,0 Jahre, weniger als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Österreich verfügen 86,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Österreich erreichten im Durchschnitt 491,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist mehr als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Unterstützung der Jugend dabei, in der Schule zu bleiben
Das österreichische Jugend-Coaching-Programm hilft Kindern, in der Schule zu bleiben, und weckt bei denen wieder Interesse, die sie bereits verlassen haben.
Jugend-Coaches helfen den Teilnehmern dabei, Ziele zu setzen, und unterstützen mit Beratung und Bildungsberatung. Externe Experten wie Sozialarbeiter und Psychologen werden bei Bedarf ebenfalls hinzugezogen. Diese Unterstützung steht jungen Menschen in ihrem neunten Schuljahr, die weder eine Arbeit haben, noch eine Schule besuchen oder eine Ausbildung absolvieren, (NEETs) unter 19, und jungen Menschen mit einer Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf unter 25 zur Verfügung. Das Programm ist als dreistufiger Prozess organisiert, der innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden muss.
Obwohl es sich noch in der Probephase befindet, fungiert Jugend-Coaching als nützlicher Angelpunkt für die Betreuenden. Von den Teilnehmern am Programm sind nur 7% ausgestiegen und 85% haben erfolgreich Ergebnisse erzielt, die ihren Zielen entsprechen. Eine weitere Harmonisierung des Programms und bessere Methoden für die Öffentlichkeitsarbeit sind erforderlich, um das Programm zu verbessern.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264228283-en
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-beingIndikatoren
Umwelt - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Österreich liegt die PM2.5-Konzentration bei 12,2 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit unter dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Österreich sind eigenen Angaben zufolge 92,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Anpassung an den Klimawandel in den Alpen
Die Alpen sind besonders anfällig für den Klimawandel. Im europäischen Alpenraum fiel die Erwärmung seit vorindustriellen Zeiten zweieinhalb Mal so stark aus wie im globalen Durchschnitt. In Österreich machen die Fremdenverkehrseinnahmen 4,5% der nationalen Wirtschaftsleistung aus, wobei 50% davon auf den Wintertourismus entfallen. Mit dem Klimawandel wird die natürliche Schneesicherheit der österreichischen Skigebiete deutlich abnehmen.
Die österreichische Skiindustrie investiert bereits jetzt massiv in Maßnahmen zur Erhöhung der Schneesicherheit der Pisten. Bislang wurden geeignete Pistenoberflächen primär durch den Einsatz von Schneekanonen sichergestellt. Durch die Zunahme der Temperaturen (und/ oder der Feuchtigkeit) steigen jedoch auch der Wasser- und Energiebedarf der Anlagen und somit die Kosten. Letztendlich könnten die österreichischen Skipisten durch den Temperaturanstieg im Vergleich zu Alpenländern mit Zugang zu höher gelegenen Pisten zunehmend im Nachteil sein. Durch einen stärkeren Sommertourismus könnten sich jedoch neue Chancen ergeben.
Weiterführende Literatur
How's Life? at a Glance OECD Environmental Outlook to 2050Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Österreich bei 75,6%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Österreich liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 1,3 (auf einer Skala von 0 bis 4), was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
How's Life? in figures, How's Life 2015: Measuring Well-being Regulatory Policy Outlook: AustriaIndikatoren
Gesundheit - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Österreich 82,0 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Österreich 71,2% der Befragten, es gehe ihnen gut, mehr als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Altenpflegedienste
Langfristige Pflege ist in Österreich eine wichtige politische Priorität. Es wird damit gerechnet, dass die steigende Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate bis 2060 zu einer Verdopplung der Altersabhängigkeitsquotienten auf 50% führen werden. Dies erfordert Vielfalt bei den Pflegeoptionen, um Familien, insbesondere Frauen, zu helfen, Beruf und Pflege besser unter einen Hut zu bekommen. Heute werden fast vier Fünftel der älteren Menschen familiär gepflegt.
Familien erhalten Unterstützung durch langfristiges Pflegegeld, Pflegeurlaub und 24-Stunden-Pflegehilfe. Kürzliche Reformen haben den Prozess für den Erhalt eines langfristigen Pflegegelds vereinfacht. Es wird damit gerechnet, dass diese Änderungen die Verfahrenstransparenz erhöhen, interregionale Gleichheit zwischen Abhängigen sicherstellen und die Effizienz und finanzielle Nachhaltigkeit verbessern werden.
Ergänzende Dienste wie Pflegeheime und poststationäre Versorgung stehen ebenfalls zur Verfügung. Sie werden von staatlichen und privaten Anbietern, gemeinnützig oder kommerziell angeboten und in verschiedenem Ausmaß staatlich subventioniert. Es müssen betreute Wohneinrichtungen und Fall- und Pflegemanagementregelungen entwickelt werden, um der steigenden Pflegenachfrage gerecht zu werden. Aktuell stellen Pflegeheime und Betreutes Wohnen für diejenigen, die sie benötigen, keinen ausreichenden Ersatz oder keine ausreichende Ergänzung zur häuslichen Pflege dar.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-aut-2015-en
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-beingIndikatoren
Lebenszufriedenheit - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Österreich einen Zufriedenheitsgrad von 7,2 an, was über dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-beingIndikatoren
Sicherheit - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Österreich sagen 85,7% das Sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Österreich 0,5 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Unterstützung für Frauen bei häuslicher Gewalt
Die österreichische Regierung hat sich dazu verpflichtet, Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. Viele Frauen, die sich teils mit ihren Kindern in Frauenhäuser begeben, verlieren daraufhin ihren Arbeitsplatz, haben oft ein geringes Qualifikationsniveau, was es ihnen erschwert unabhängig zu werden.
Der soziale Auffangbund in Oberösterreich will deshalb Gewaltopfern helfen, in unbefristete Arbeitsverhältnisse zu kommen. Ein konstantes Einkommen und ein guter Job helfen, Studien zufolge, Missbrauchssituationen zu überwinden. Das Programm, das von September 2015 bis August 2018 laufen soll, bietet außerdem eine sichere Umgebung, psychologische Betreuung und eine Folgeberatung, für das erste Jahr nach beginn des neuen Jobs.
Weiterführende Literatur
How's Life? 2015: Measuring Well-beingIndikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Österreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Österreich haben 5,3% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Österreich verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 14,5 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Bessere Kinderbetreuung
Bezahlbare gute Kinderbetreuung hilft Familien, ein Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Familienpflichten zu finden. Österreich hat für 2014-2017 ein Budget von 440 Millionen EUR bereitgestellt, um die Qualität der Kinderbetreuung zu verbessern und die Barcelona-Teilnahmeziele der Europäischen Union zu erfüllen. Frühe Ergebnisse sind u.a. ein Anstieg der Kinderbetreuungsquote von Kindern bis 3 Jahren um 25% und dass das Ziel für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren bereits erreicht wurde. Länder und Kommunen subventionieren die Betriebsausgaben öffentlicher und privater Kinderbetreuungsanbieter. Zahlreiche Länder helfen den Familien, indem sie kostenlose Ganztagsbetreuung anbieten, während andere die Gebühren an das Einkommen der Eltern anpassen. Ein Pilotprojekt an 70 Orten hat auch Wert darauf gelegt, die Qualität der Erziehung und Bildung für kleine Kinder zu verbessern, indem der Lehrplan zwischen dem letzten Kindergartenjahr und den ersten zwei Jahren der Grundschule integriert wird. Das Projekt wird 2016/2017 auf das ganze Land ausgeweitet.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-aut-2015-en