Chile
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 18.7 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 3.6 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 24.1 | % |
Überblick
Chile hat in den letzten zehn Jahren bei der Verbesserung der Lebensqualität seiner Bürger große Fortschritte erzielt. Seit den 1990er Jahren kann Chile eine gute Erfolgsbilanz in Bezug auf Wachstum und Armutsreduzierung vorweisen. Dennoch schneidet Chile im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index in den Bereichen Einkommen und Vermögen, Zivilengagement, Lebenszufriedenheit, Beschäftigung, soziale Beziehungen, Sicherheit, Bildung und Umwelt sind unterdurchschnittlich. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Chile liegt das bereinigte verfügbare Pro-Kopf- Haushaltsnettoeinkommen um einiges niedriger als im OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Chile etwa 56% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weniger als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 65% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 47% der Frauen. 8% der abhängig Beschäftigten und damit weniger als im OECD-Durchschnitt (10%) haben sehr lange Wochenarbeitszeiten, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf 10% und bei den Frauen auf 5% beläuft.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Chile verfügen 67% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, weniger als im OECD-Durchschnitt (79%). 67% der Männer und 68% der Frauen haben den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen. Was die Messung der Qualität des Bildungssystems anbelangt, erzielten die Schülerinnen und Schüler in Chile in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) durchschnittlich 438 Punkte in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 488 Punkten. Die Mädchen schnitten in Chile im Durchschnitt um 3 Punkte besser ab als die Jungen, was weniger ist als der durchschnittliche Leistungsabstand in den OECD-Ländern, der 5 Punkte beträgt.
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Chile 81 Jahre und entspricht damit dem OECD-Durchschnitt. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 83 Jahre, die der Männer 78 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 23,4 Mikrogramm pro Kubikmeter weit über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Bei der Wasserqualität könnte Chile bessere Ergebnisse erzielen: 62% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, viel weniger als im OECD-Durchschnitt (84%).
Das öffentliche Leben ist in Chile durch mäßigen Gemeinsinn und tiefem zivilgesellschaftlichem Engagement gekennzeichnet. Eigenen Angaben zufolge kennen 88% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, während dieser Anteil im OECD-Durchschnitt mit 91% höher ist. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 47% und liegt unter dem OECD-Durchschnitt (69%). In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 56%, in den untersten 20% bei geschätzten 45%.
Die Menschen in Chile sind im Allgemeinen weniger zufrieden mit ihrem Leben wie der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 6,2, derOECD-Schnitt entspricht 6,7.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Chile im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Chile geben die Haushalte durchschnittlich 18,4% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, weniger als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Chile stehen den Haushalten durchschnittlich 1,9 Räume pro Person zur Verfügung, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Chile 9,4% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist mehr als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Diversifizierung und Verbesserung des Wohnraums
Diversifizierung und Verbesserung des Wohnraums
Chile hat konkrete Maßnahmen ergriffen, um die Lebensbedingungen stärker gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Das Soziale Wohnraumerneuerungsprogramm ermöglichst es Eigentümern von Wohnkomplexen, die nicht mehr verbessert oder repariert werden können, sie im Austausch gegen eine Wohnsubvention an das Wohn- und Städtebauamt zu übertragen. Die Bewohner können dann eine Wohnung kaufen, die sich in einem guten Zustand befindet. Der Staat holt sich das Land zurück, um städtische Erneuerungsprojekte zu entwickeln.
Zwischen 280.000 und 344.000 Familien qualifizieren sich für das Soziale Wohnraumverbesserungsprogramm. Dieses Programm verbessert die Qualität von Komplexen, die sich in einem schlechten, aber sanierbaren Zustand befinden. Jeder Haushalt, der Teil eines Verbesserungsprojekts ist, erhält eine Finanzierung, und die Teilnehmer leisten auch einen kleinen Beitrag.
Chao Suegra (Tschüß Stiefmutter) ist ein Mietwohnungssubventionierungsprogramm, das jungen Erwachsenen helfen soll, sich eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus zu kaufen. Das Programm wurde 2014 mit einer Quote von 5.000 Teilnehmern gestartet, beschränkt auf Haushaltsvorstände zwischen 18 und 30. Die Teilnehmer erhalten über einen Zeitraum von 5 Jahren Unterstützung von bis zu 200.000 CLP (etwa 360 USD). Die erste Teilnehmergruppe bestand zu 82% aus Frauen und hatte eine durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,6 Mitgliedern, 26 Jahre alt, und durchschnittliche Mietkosten von 304.000 CLP (etwa 550 USD).
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264227293-en
Unterstützung privater Mietwohnungen/-häuser in Chile
In Chile wohnt nur ein kleiner Anteil der Haushalte in Mietwohnungen/-häusern (16%) im Vergleich zu anderen OECD-Ländern (20%) und in Chile richtet sich die private Mietbranche mehr an Haushalte mit höherem Einkommen als mit niedrigem Einkommen, genau umgekehrt zur Situation in den meisten OECD-Ländern. Dies liegt vermutlich teilweise an der chilenischen Wohnpolitik in den letzten Jahrzehnten, die Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen dabei unterstützt hat, ein Eigenheim zu erwerben, aber die Mietbranche außer Acht ließ.
Ein stärkerer Zugang zu Mietwohnungen für Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen kann helfen, die Wohnmobilität zu erhöhen und die Wohnsegregation zu verringern. Im Jahr 2013 führte Chile ein Pilotmietsubventionierungsprogramm ein, das jungen Familien bedarfsorientierte Mietgutscheine aushändigt. Der Gutschein bietet eine Pauschalzahlung direkt an den Vermieter für einen Zeitraum, der auf fünf Jahre begrenzt ist. Die Subvention kann bei einem Umzug leicht mitgenommen werden und bietet eine gewisse Zahlungsflexibilität, um Zwangsräumungen im Falle eines vorübergehenden Einkommensverlusts zu vermeiden. Dieses Programm ist ein guter Start in eine eigentumsneutralere Wohnraumpolitik in Chile, aber es sollten Maßnahmen in Erwägung gezogen werden, um die Bereitstellung hochwertiger privater wie auch sozialer Mietunterkünfte zu unterstützen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 88,0% der Menschen in Chile jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind weniger als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Chile beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 17,4 Jahre, weniger als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Chile verfügen 67,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Chile erreichten im Durchschnitt 438,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist weniger als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Investieren in die Jugend
Trotz Verbesserungen bei den Einschulungsquoten – fast alle Kinder zwischen 5 und 17 gehen in die Schule – sind Leistung und Zugang zu guter Bildung ungleich verteilt. Die chilenische Regierung hat bedeutende Maßnahmen ergriffen, um mehr in frühkindliche Erziehung und Pflege zu investieren, die Inklusion an den Schulen zu fördern und die Lehrerlaufbahnen neu zu gestalten. Sie verspricht auch Maßnahmen, um den Zugang von Studenten mit mittleren bis niedrigerem sozioökonomischem Status zu einer guten Universitätsausbildung zu verbessern. Kürzliche Bildungsreformen zielen darauf ab, für gefährdete Bevölkerungsgruppen bessere Chancen zu schaffen. Die wichtigsten Ziele sind: mehr Inklusion an Schulen; Neugestaltung der Lehrerlaufbahnen; Stärkung der frühkindlichen Erziehung und Pflege; Verbesserung der Qualität der Grundschul-, weiterführenden und Hochschulbildung; und Abbau der Wissensunterschiede zwischen verschiedenen sozioökonomischen Gruppen.
Im Jahr 2013 wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Kindergarten zu einer Einrichtung für alle machte, und die Regierung hat den Ausbau der frühkindlichen Erziehung zu einer Priorität gemacht. Das kürzlich verabschiedete Inklusions- und Gleichheitsgesetz stoppt die Auswahl der Schüler durch öffentliche und private staatlich geförderte Schulen, da diese Praxis Schüler mit niedrigerem sozioökonomischem Status überdurchschnittlich oft in schlecht abschneidende Schulen brachte. Das Gesetz verbietet auch auf Gewinn ausgerichtete Schulen, beseitigt Zuzahlungen und verbessert die Finanzierung für gefährdete Schüler mittels eines Gutscheinssystems. Die Einstellung dieser Praktiken soll die Ungleichheit abbauen, indem der Zugang zu guter Bildung verbessert wird.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Chile liegt die PM2.5-Konzentration bei 23,4 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit über dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Chile sind eigenen Angaben zufolge 62,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Grünes Wachstum
Chiles grüne Wachstumsstrategie fördert das Wirtschaftswachstum und verhindert gleichzeitig eine weitere Schädigung der Umwelt. Obwohl der starke Einsatz von fossilen Energieträgern eine Herausforderung darstellt, ist man mit dem Ziel von 20% erneuerbaren bis 2020 auf Kurs. Die Regierung möchte auch die CO2-Emissionen pro BIP-Einheit im Vergleich zum Stand von 2007 um 30% senken.
Die Regierung hat seitdem zahlreiche Steuerreformen eingeführt, um die Emissions- und erneuerbare-Energien-Ziele zu unterstützen. Eine Kraftfahrzeugsteuer hängt von den Stickstoffoxidemissionen und dem Kaufpreis des Fahrzeugs ab. Eine weitere Emissionssteuer auf stationäre Schadstoffquellen wird bis 2017 eingeführt. Diese innovative Steuer umfasst eine Kohlenstoffsteuer von 5 USD pro Tonne CO2 und eine Steuer auf lokale Schadstoffe.
Klimaneutrale Weinproduktion
Chile ist anfällig für die Folgen des Klimawandels zu denen mit unter Flutrisiken, schwindende Artenvielfalt, abnehmende Wasserverfügbarkeit und geringere landwirtschaftliche Erträge gehören. Die Produktion von Weintrauben und Wein ist Chiles wichtigster Exportzweig und ist auf eine stabile Wasserversorgung angewiesen. 81 Prozent der Weingüter werden bewässert.
Um die Versorgung mit Wasser dauerhaft zu gewährleisten, hat Chile 2012 ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Weingüter implementiert. 46 Weingüter sind mittlerweile zertifiziert und haben Praktiken übernommen, sich dem Klimawandel anzupassen und ihren Einfluss auf die Artenvielfalt zu minimieren, indem sie kompostieren, anstatt synthetische Dünger zu verwenden, die natürliche Flora unberührt lassen oder ihre Reben abzudecken, um einer Erosion des Bodens vorzubeugen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Chile bei 46,7%. Sie lag damit unter dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Chile liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 1,3 (auf einer Skala von 0 bis 4), was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Formalisierung der öffentlichen Teilhabe
Gesetz 20.500 verpflichtet die Regierung, sich um öffentliche Teilhabe zu bemühen und Konsultationen abzuhalten. Das neue Gesetz sieht u.a. vor, dass Zentralverwaltungsbehörden, mit bestimmten Ausnahmen, Zivilgesellschaftsbeiräte bilden müssen. Diese Beiräte sind ständige Beratungsgremien und ihre Mitglieder stammen von nicht auf Gewinn ausgerichteten Organisationen, die mit dem Sachgebiet der Verwaltungsbehörde zusammenhängen. Zivilgesellschaftsbeiräte müssen in ihrer Zusammensetzung pluralistisch, repräsentativ und vielfältig sein.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Chile 80,6 Jahre und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Chile 59,7% der Befragten, es gehe ihnen gut, weniger als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Raschere Behandlung von Patienten
Das Programm Bono Auge (im Jahr 2010 ins Leben gerufen) verkürzt lange Wartelisten in staatlichen Krankenhäusern und stellt eine rasche Behandlung von gesetzlich versicherten Patienten bei Vorliegen von Hochrisikoerkrankungen sicher. Das Programm führt ein System des universellen Zugangs und die ausdrückliche Gewähr von Gesundheitsleistungen kraft Gesetzes ein. Dies bedeutet, dass die Chilenen nun mithilfe eines Gutscheins (bono) Gesundheitsversorgung im privaten Sektor einfordern können, sofern öffentliche Leistungen nicht verfügbar sind. Das Programm legt Höchstfristen bis zur Erbringung medizinischer Versorgung gegenüber Patienten fest, die einen von 80 pathologischen Befunden mit hohem Mortalitätsrisiko aufweisen. Patienten, die keine sofortige Behandlung in einer öffentlichen Einrichtung erhalten, werden bei Vorlage eines Bono Auge-Gutscheins binnen zwei Tagen einem anderen öffentlichen oder privaten Anbieter zugewiesen.
Das Programm hat zu einem Abbau von Wartelisten mit ursprünglich 113.566 nicht eingelösten Behandlungszusagen Ende 2010 auf einen Bestand von 50.780 Fällen im Juni 2011 geführt; bis Oktober waren sämtliche Fälle behandelt und die Listen vollständig abgearbeitet. Unter den befragten Patienten waren 65% von den mit dem Programm erzielten Vorteilen überzeugt und 81% zufrieden mit den erbrachten medizinischen Leistungen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Chile beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 18 477 US-$ pro Jahr, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Chile beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 135 787 US-$ pro Kopf, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Steuerreformen, um die Ungleichheit zu verringern
Obwohl Chile seit den 1990er Jahren einen bemerkenswerten Rückgang der absoluten Armut verzeichnet hat, bleibt es eines der ungleichsten OECD-Länder. Dies liegt vor allem an der hohen Konzentration des Einkommens an der Spitze – die obersten 10% verdienen 26,5 Mal das Durchschnittseinkommen.
Chile hat eine neue Steuerreform eingeführt, um die Einnahmen zu erhöhen und Sozialprogramme auszubauen. Der Staat wird seine Einnahmen um 75% erhöhen, um die steigenden öffentlichen Ausgaben für Bildung und Gesundheit zu decken. Da die Einkommenssteigerung von einer stärkeren Besteuerung der obersten 1% herrühren wird, wird sie dazu beitragen, die Ungleichheit zu reduzieren, die Steueraufwand zu beseitigen und Steuerflucht und -vermeidung zu bekämpfen. Schätzungen zeigen, dass die Korrektur bei der Steuerflucht beim Anteil der Einkommensverteilung einen deutlichen Unterschied machen wird. Das Ausmaß der Wirkung dieser Reform auf die Verringerung der Ungleichheit ist unklar. Es wird wichtig bleiben, die Effekte zu beobachten und bei Bedarf die Steuersätze anzupassen.
Bekämpfung von Altersarmut und Ungleichheit
Chile verfügt über ein gut entwickeltes System von individuellen Rentenkonten, doch die dortige Durchschnittsrente beträgt nur 15% des Durchschnittseinkommens. Die Konten werden größtenteils durch Pflichtbeiträge finanziert, die 10% des Einkommens entsprechen. Das ist die Hälfte des Durchschnittsbeitrags unter OECD-Ländern. Die Hälfte der Männer verfügen über eine Beitragsdichte unter 47,5% und die Hälfte der Frauen verfügen über eine Dichte unter 12,8%. Diese geringen Beiträge spiegeln Zeiten der Selbständigkeit, inoffiziellen Beschäftigung, Arbeitslosigkeit oder Nichterwerbstätigkeit wider, die unter Frauen und Arbeitnehmern mit geringem Einkommen besonders häufig sind.
Um die Altersarmut zu bekämpfen, wurde 2008 eine garantierte Mindestrente für die ärmsten 60% der langfristigen Einwohner über 65 Jahren eingeführt. Dieses System bietet eine monatliche Pauschalleistung, die umgerechnet 161 USD entspricht. Die Altersarmut ist seitdem von etwa 23% 2008 auf 20% 2011 zurückgegangen. Außerdem hat die chilenische Regierung beschlossen, Lücken in Rentenbeiträgen von Frauen und Arbeitnehmern mit geringem Einkommen zu subventionieren. Die Beiträge zu individuellen Rentenkonten werden allmählich auch für Selbständige verpflichtend.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Chile gehen 55,8% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Chile liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 4,2%, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Chile verdienen im Jahr durchschnittlich 26 729 US-$, weniger als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Chile müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 7,0% rechnen. Das ist mehr als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Schulung gefährdeter Arbeitnehmer
Die chilenische Regierung hat MásCapaz gestartet, um die Beschäftigungsaussichten ihrer gefährdetsten Bevölkerungsgruppen zu verbessern, insbesondere Jugend und Frauen.
MásCapaz ist ein ehrgeiziges Arbeitnehmerschulungsprogramm, das sich an Arbeiter mit geringen Fähigkeiten oder schwacher Verbindung zum Arbeitsmarkt richtet. Die Schulungsprogramme sind intensiv und dauern zwischen 200 und 300 Stunden. Das Programm wird auch die Investitionen in Arbeitsmarktprogramme um 0,4% des BIP erhöhen, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu fördern und das Geschlechtergefälle zu reduzieren.
In seinem ersten Umsetzungsjahr zog das Programm 56.000 Teilnehmer zu seinem Kurs an. Etwa 50% der Teilnehmer waren unter 30 und 75,8% waren unter den ärmsten 20%. MásCapaz soll bis 2018 300.000 Frauen und 150.000 junge Menschen schulen.
Quelle 1: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2015-en
Quelle 3: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2015-en
Mehr Jobs für Frauen mit geringem Einkommen
In Chile wird die Beteiligung von Frauen mit geringem Einkommen am Arbeitsmarkt durch wirtschaftliche Barrieren aufgehalten, da die Bezahlung oft nicht ausreicht, um die Kosten der Kinderbetreuung auszugleichen. Obwohl die Erwerbstätigkeit von Frauen von unter 40% Anfang der 2000er Jahre auf 55,7% im Jahr 2014 gestiegen ist, so ist sie doch immer noch niedrig.
Um mehr dieser Frauen zu ermutigen, eine bezahlte Arbeit anzunehmen, hat die chilenische Regierung 2012 im Rahmen des neuen Barauszahlungsprogramms Ingreso Etico Familiar eine Leistung für Erwerbstätige (Bono al Trabajo de la Mujer) eingeführt. Diese baut auf den guten Erfahrungen mit der Leistung für erwerbstätige junge Menschen (Subsidio al Empleo Jóven) auf und richtet sich an Frauen zwischen 25-59. Mindestens 40% der gefährdetsten erwerbstätigen Frauen könnten die Subvention erhalten. Die Leistung kann bis zu 34.000 CLP (67 USD) pro Monat zusätzlich zur Ingreso Etico Familiar-Leistung betragen. Sie beinhaltet auch eine Subvention für den Arbeitgeber, um die Nachfrage nach Arbeitskräften anzukurbeln. Im Jahr 2012 erhielten etwa 180.000 Frauen die Leistung.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2013-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Chile einen Zufriedenheitsgrad von 6,2 an, was unter dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Chile sagen 40,7% das Sie sich sicher fühlen, das sind weniger als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Chile 2,4 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Chile mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Chile haben 7,7% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Chile verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 14,0 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank
Bessere Politik für ein besseres Leben
Gute Kinderbetreuung
Die chilenische Regierung hat die gute Kinderbetreuung ausgebaut, um die Teilnahme der Frauen am Erwerbsleben zu erhöhen. Zwischen 2014 und 2018 wird der Staat mehr als 3.000 neue Kindertagesstätten bauen und die bestehenden Einrichtungen weiter ausbauen. Die Pläne Chiles, in den nächsten vier Jahren neue Kinderbetreuungs- und Kindergartenplätze zu schaffen, würde Chile auf den OECD-Durchschnitt bringen. Der Plan der Regierung, 534 Kindertagesstätten zu eröffnen, ist ein vielversprechender Schritt in Richtung dieses Ziels. Die neuen Kindertagesstätten werden mehr als 10.000 Kindern zwischen 0 und 2 Zugang zu frühkindlicher Pflege und Erziehung verschaffen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-chl-2015-en