Dänemark
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 5.8 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 20.6 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 24.4 | % |
Überblick
Dänemark schneidet im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index nach vielen Messgrößen der Lebensqualität sehr gut ab. Dänemark liegt in vielen Bereichen über dem Durchschnitt, zum Beispiel bei Umwelt, soziale Beziehungen, Zivilengagement, Bildung, Beschäftigung, Lebenszufriedenheit. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Dänemark beläuft sich das bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen im Durchschnitt auf 33 774 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Dänemark mehr als 74% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, mehr als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 77% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 71% der Frauen. Etwa 1% der abhängig Beschäftigten und damit weniger als im OECD-Durchschnitt (10%) haben sehr lange Wochenarbeitszeiten, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf ca. 2% und bei den Frauen auf fast 0% beläuft.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Dänemark verfügen 82% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, mehr als im OECD-Durchschnitt (79%). Dies trifft in höherem Maße auf Frauen zu als auf Männer: 83% der Frauen, aber nur 80% der Männer haben den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen. Was die Messung der Bildungsqualität anbelangt, so erzielten die dänischen Schülerinnen und Schüler in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) durchschnittlich 501 Punkte in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 489 Punkten. Die Mädchen schnitten in Dänemark im Durchschnitt um 9 Punkte besser ab als die Jungen, was über dem durchschnittlichen Leistungsabstand im OECD-Raum liegt (5 Punkte)..
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Dänemark 82 Jahre, und ist ein Jahr höher als der OECD-Schnitt. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 86 Jahre, die der Männer 79 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 10 Mikrogramm pro Kubikmeter unter dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Dänemark schneidet auch bei der Wasserqualität gut ab: 93% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, mehr als im OECD-Durchschnitt (84%).
Das öffentliche Leben zeichnet sich in Dänemark durch starken Gemeinsinn und hohem zivilgesellschaftlichem Engagement aus. Eigenen Angaben zufolge kennen 95% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde. Das ist einer der höchsten Werte im OECD-Raum, wo der Durchschnitt bei 91% liegt. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 85%, womit sie deutlich höher war als im OECD-Durchschnitt (69%). Der sozioökonomische Status kann Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung haben. Bei den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 87%, bei den untersten 20% bei geschätzten 83%.
Die Menschen in Dänemark sind im Allgemeinen mit ihrem Leben zufriedener als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 7,5, viel höher als der OECD-Durchschnitt von 6,7.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Dänemark im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Dänemark geben die Haushalte durchschnittlich 23,3% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, mehr als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Dänemark stehen den Haushalten durchschnittlich 1,9 Räume pro Person zur Verfügung, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Dänemark 0,5% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Angemessenes Wohnen im Alter
Die dänischen Wohnleistungen helfen Rentnern, im Alter einen angemessenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die Leistung ist vermögensunabhängig und Rentner mit Eigenheim haben auch Anspruch darauf. Falls der Begünstigte über ein Eigenheim verfügt, wird der Zuschuss auf Kreditbasis bereitgestellt, die zurückgezahlt werden muss, wenn er sein Heim verkauft. Die maximale Leistung für Altersrentner betrug 2015 44.844 DKK pro Jahr, im Vergleich zu der Standardleistung von 41.928 DKK.
Altersrentner können auch Anspruch auf einen getrennten Heizzuschuss haben. Der Heizzuschuss ist bedarfs-(einkommens-)abhängig, ohne Berücksichtigung von Vermögen, um diejenigen zu unterstützen, die es am dringendsten brauchen. Im Jahr 2013 erhielten fast 290.000 Altersrentner die Wohnleistung und 167.000 erhielten den Heizzuschuss.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264235335-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Dänemark beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 33 774 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Dänemark beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 149 864 US-$ pro Kopf, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Dänemark gehen 74,5% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Dänemark liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 0,9%, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Dänemark verdienen im Jahr durchschnittlich 58 430 US-$, mehr als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Dänemark müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 4,5% rechnen. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Vermittlung von Hochschulabsolventen an KMU
Die Regierung unterstützt jüngere Hochschulabsolventen bei der Stellensuche durch Vermittlung an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In Dänemark beträgt die Arbeitslosenquote von Hochschulabsolventen im ersten Jahr nach Abschluss ihres Studiums bis zu 60%. Den Absolventen fehlen häufig Informationen über die Nachfrage am Arbeitsmarkt in punkto Personalbedarf und Qualifikationen, insbesondere im Fall kleinerer und mittlerer Unternehmen, die den Löwenanteil dänischer Betriebe ausmachen. Die Anstellung von Hochschulabsolventen in KMU erhöht jedoch nachweislich das Wachstumspotential dieser Betriebe.
Die Karriereberatungsstelle für Hochschulabsolventen in Kopenhagen greift dieses Problem auf und knüpft stärkere Verbindungen zwischen Hochschulabsolventen und KMU. Die Beratungsstelle hat einen zweifachen Schwerpunkt: Sie arbeitet zum einen mit Hochschulabgängern, um sie durch Beratung, Anleitung und Aktivierungsmaßnahmen, beispielsweise Anregung zu geographischer Mobilität, in Stellen zu vermitteln. Zugleich stimmt sie sich mit kleinen und mittleren Betrieben ab, um deren Anstellungsbedarf zu eruieren und geeignete Bewerber zu finden.
Schulung für Unternehmer aus ethnischen Minderheiten
Das Projekt „Ethnic Coach for Ethnic Minority Entrepreneurs“ (Herkunftsgleiche Beratung für Unternehmer mit Migrationshintergrund) soll dabei helfen, das Misstrauen gegenüber dem sozialen Sicherungssystem zu überwinden, indem den Teilnehmern ein Berater zur Seite gestellt wird, der dieselbe ethnische Herkunft aufweist. Die Rolle des Beraters besteht darin, dem Unternehmer zu helfen, sich auf die im neuen Land geltenden gesetzlichen und gesellschaftlichen Regeln einzustellen, und zugleich soziale und geschäftliche Netzwerke der ethnischen Gruppe auf- und auszubauen. Die Berater wirken beim Erstellen des Geschäftsplans mit und klären den bestehenden Bedarf; sodann verweisen sie den Unternehmer an geeignete Ausbildungs- und Beratungsstellen in örtlicher Nähe. Nach erfolgreichem Betriebsstart leisten die Berater weitere Unterstützung für diejenigen Unternehmer, die ihren Betrieb entwickeln und ausbauen wollen.
In den letzten Jahren wurden mehr als 100 Unternehmer aus ethnischen Minderheiten jährlich unterstützt. Das Programm wurde 2006 mit dem „European Trailblazer Award“ ausgezeichnet und 2011 als bewährte Praxis auf europäischer Ebene im Rahmen des Interreg IVC-Projekts „Enspire EU“ (Unternehmergeist für die Europäische Union) ausgewählt.
Quelle: 10.1787/9789264215009-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 95,0% der Menschen in Dänemark jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Dänemark beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 19,3 Jahre, mehr als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Dänemark verfügen 82,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Dänemark erreichten im Durchschnitt 501,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist mehr als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Dänemark hat 2012 klare Ziele für die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen verabschiedet. Eines dieser Ziele, besagt, dass 96 Prozent aller Schüler bis 2015 in nomalen Klassenzimmern unterrichtet werden müssen.
Die Folkeskole Reform von 2014 nahm Ziele zu Gleichheit und Wohlbefinden der schüler in den Blick. Jeder Schule überwacht dazu ihren eigenen Fortschritt und berichtet diesen an die Kommune. Subventionen der zentralregierung an die Kommunen sollen zudem die Weiterentwicklung des Lehrerberufes stärken. Bis 2020 sollen so alle Lehrer die nötigen Kenntnisse und Kompetenzen erreicht haben, die für ihr jeweiliges Fach nötig sind.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Dänemark liegt die PM2.5-Konzentration bei 10,0 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit unter dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Dänemark sind eigenen Angaben zufolge 93,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank
Bessere Politik für ein besseres Leben
Fahrradstadt
Die Stadt Kopenhagen hat, wie viele andere dänische Städte, eine lange Tradition radfahrerfreundlicher Politik und investiert gezielt in Radfahrstreifen und Fahrradbrücken. Im gesamten Stadtgebiet verfügt Kopenhagen über 346 km Radwege und 48.000 Fahrradabstellflächen. 35% der Einwohner Kopenhagens fahren regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit oder zur Ausbildungsstätte (Stadt Kopenhagen 2010). Rund 55 % der Schulkinder in Kopenhagen steigen für ihren Schulweg regelmäßig aufs Fahrrad. Derzeit werden in Kopenhagen täglich mehr als 1,2 Mio. km auf dem Rad zurückgelegt (Fahrradbericht Kopenhagen 2011). Die Stadt hat eine neue, zielgerichtete Radverkehrsstrategie entwickelt, mit der bis 2015 – als Beitrag zur Klimastrategie Kopenhagens – 50% der Einwohner täglich mit dem Fahrrad stadtein- und -auswärts pendeln sollen.
Der innovativste politische Ansatz zur Umsetzung dieses Ziels ist der Bau von Super-Radschnellrouten (‘cycle super highways’) für schnelles Pendeln mit dem Fahrrad über längere Strecken ganz ohne oder mit nur wenigen Verkehrsampeln. Der 18 km lange Radschnellweg zwischen Kopenhagen und Albertslund, einem westlichen Vorort der Stadt, ist die erste von 26 zum Bau vorgesehenen Strecken, mit denen mehr Berufspendler dazu ermuntert werden sollen, für den Weg von und nach Kopenhagen in die Pedale zu treten. Für das Radschnellrouten-Projekt hat sich Kopenhagen mit 21 umliegenden Kommunalverwaltungen zusammengetan, um dafür zu sorgen, dass nahtlose, einheitlich gestaltete Radwege über Distanzen von bis zu 22 km in die Hauptstadt führen.
Eine weitere Maßnahme besteht darin, Ampelanlagen so anzupassen, dass an den Hauptverkehrsadern „grüne Wellen“ nun zugunsten von Radfahrern auf das Tempo von 20km/h statt auf die Autoverkehrsgeschwindigkeit geschaltet sind. Nicht weniger als 93% der Radfahrer halten Kopenhagen entweder für eine sehr fahrradfreundliche, fahrradfreundliche oder zumindest für Fahrradnutzung zufriedenstellende Stadt. Der ausgezeichnete Ruf Kopenhagens in Radfahrerkreisen hat andere Initiatoren von urbanen Fahrradprojekten, wie zum Beispiel New York, dazu veranlasst, ihre Radwege in „Kopenhagen-Fahrspur“ umzubenennen. Die Radverkehrsstrategie hat der Stadt auch zu einem beträchtlichen wirtschaftlichen Gewinn verholfen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Dänemark bei 84,6%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Dänemark liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 2,0 (auf einer Skala von 0 bis 4), was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Die Stimmen der Älteren hören
Seniorenräte (SR) sind freiwillige landesweite Organisationen, die in jeder der 98 dänischen Gemeinden bestehen. Jeder Rat wird von den lokalen Senioren (über 60 Jahre) demokratisch gewählt. Die Stadträte sind verpflichtet, den lokalen SR zu konsultieren, bevor zu einer Frage, die für die ältere Bevölkerung relevant ist, eine abschließende Entscheidung getroffen wird. Jeder SR ist auch Mitglied der Nationalen Vereinigung der Seniorenräte, die für die nationale politische Vertretung gegenüber der nationalen Politik und anderen NROs sorgt. Die Vereinigung ist völlig neutral, wenn es um politische Parteien geht, und konzentriert sich vor allem darauf, SRs zu unterstützen.
Auf Inklusion ausgerichtete Politik
MindLab ist eine regierungsübergreifende Innovationseinheit, die Bürger und Unternehmen in die Co-Creation neuer Lösungen für die Gesellschaft einbindet. MinLab arbeitet in frühen Planungsstadien der Dienstleistungserbringung mit Nutzern des Dienstes, Bürgern und anderen Stakeholdern zusammen. So hat MindLab zum Beispiel mit den Nutzern zusammengearbeitet, um den Einsatz mobiler Geräte für Steuererklärungen zu testen. Nach Einholung ihrer Rückmeldungen wurden die staatlichen Pläne geändert und teure Dienstfehler vermieden. Drei Ministerien und eine Kommune nehmen teil und arbeiten mit dem Wirtschafts- und dem Innenministerium zusammen. MindLab hilft den Entscheidern, die Dinge „von außen“, aus der Sicht des Bürgers, zu betrachten, für die Co-Creation besserer Ideen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Dänemark 81,5 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Dänemark 69,6% der Befragten, es gehe ihnen gut, mehr als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Digitalisierung der Patientenakten
Dänemark ist ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Einführung einer nationalen elektronischen Patientenakte. Elektronische Patientenakten, die bei Hausärzten sehr verbreitet sind, werden national verbunden, was es den Ärzten ermöglicht, direkt mit Gesundheitsanbietern zu kommunizieren. Dieser Übergang zur elektronischen Gesundheitsversorgung wurde allmählich eingeführt, bis MedCom, eine unabhängige nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisation, gegründet wurde, um das Programm zu überwachen und auszubauen. Um von der Erstellung paralleler oder inkompatibler Informationssysteme abzuschrecken, wurde für alle Mitteilungen von Hausärzten ein einheitliches elektronisches Formular geschaffen. Die Konsolidierung der Governance von Informationssystemen für das Gesundheitswesen hat auch die effektive Datennutzung gefördert und die Koordination von Aktivitäten und Zielen zwischen zentralen und regionalen Behörden verbessert.
Ernährungsberatung
2015 wurde in zwölf dänischen Supermärkten eine Initiative gestartet, die den Kauf von mehr Gemüse und eine insgesamt gesündere Ernährung fördern sollte. Packungen mit vorgeschnittenem Gemüse wurden neben Hackfleisch platziert, um Verbraucher stärker darauf aufmerksam zu machen. Die Idee das der bloßen Exponierung gesünderer Lebensmittel neben solchen, die sonst bevorzugt werden, geht auf Verhaltensstudien zurück, die zeigen dass die Auswahl des Fleisches, welches Verbraucher an Frischetheken wählen, den Rest der Mahlzeit bestimmen. Der Verkauf von vorgeschnittenem Gemüse konnte so um 61,3 Prozent pro Verbraucher gesteigert werden. Auch der verkauf von Hackfleisch stieg beträchtlich (32%), was den Schluss nahelegt, dass sich Menschen ausgewogener ernähren, wenn diese Option auf bequeme Weise verfügbar ist.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264230491-en
Ursprüngliche Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264191136-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Dänemark einen Zufriedenheitsgrad von 7,5 an, was über dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Der Index für gutes Leben
Die Region Süddänemark hat ein Messsystem für „Gutes Leben“ entwickelt, um das Wohlbefinden in der Region und ihren Kommunen zu erfassen. Die 40 verwendeten Indikatoren verteilen sich auf 2 Kategorien: Bedingungen innerhalb des Gemeinwesens sowie Privatpersonen und deren Wahrnehmung des eigenen Lebens.
Einmal pro Jahr sind die Bürger dazu aufgerufen, den Stand ihres eigenen Wohlbefindens sowohl nach allgemeinen Maßstäben als auch aufgeschlüsselt nach verschiedenen Aspekten des Wohlbefindens (beispielsweise Gesundheit, Beziehungen etc.) zu bewerten. Weitere Umfragen befassen sich mit verschiedenen Fragen der guten Lebensführung und der Regionalentwicklung. Eine ausführliche Gesundheitsbefragung unter dem Titel „Wie geht es Dir?“ („Hvordan har du det?“) wird alle vier Jahre ebenfalls auf regionaler Ebene von der Gesundheitsbehörde der Region Süddänemark durchgeführt.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Dänemark sagen 85,3% das Sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Dänemark 0,5 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Dänemark mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Dänemark haben 1,1% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Dänemark verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 15,7 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank
Better Policies for Better Lives
Flexible Jobs
Dänische Flexjobs wurden eingeführt, um auf Arbeitnehmer einzugehen, die in einem anderen Tempo arbeiten oder kürzere Arbeitszeiten benötigen. Gemäß diesen Verträgen bezahlen die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter auf Grundlage der tatsächlich geleisteten Arbeit. Je nach ihrem Lohnniveau können die Arbeitnehmer sich auch für eine Aufstockleistung qualifizieren. Flexjob-Vereinbarungen werden für einen Zeitraum von fünf Jahren gewährt und dann wird die Berechtigung neu beurteilt. Aktuell gewähren Kommunen manchmal Arbeitnehmern über 40 Jahren einen dauerhaften Platz in einem Flexjob.
Das Aalborg-Universitätskrankenhaus setzt Flexjob-Vereinbarungen ein, um das Arbeitspensum älterer Arbeitnehmer zu verringern. Mitarbeiter über 58 Jahren können ihre Arbeitszeiten kürzen und erhalten dennoch die gleichen Rentenbeiträge von ihrem Arbeitgeber. Sie können auch spezielle Beurteilungen, feste Arbeitszeiten und die Befreiung von Wochenend- und zusätzlicher Feiertagsarbeit beantragen. Ältere Arbeitnehmer mit chronischen Erkrankungen können beantragen, nur für leichtere Aufgaben eingesetzt zu werden. Das Krankenhaus hat auch ein „Wohlbefindensteam“ eingerichtet, um die physischen und geistigen Bedingungen bei der Arbeit zu verbessern, Fehlzeiten wegen Krankheit oder Ausschluss vorzubeugen und Berufsverletzungen zu vermeiden.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264235335-en
Ein Kontinuum von Unterstützung für Familien mit Kindern
Die Politik in Dänemark bietet Familien mit kleinen Kindern umfassende finanzielle Unterstützung: Die öffentlichen Ausgaben für Familienleistungen machen etwas über 4% des BIP aus, während der Durchschnitt in der OECD 2,6% beträgt, und fast 60% dieser Ausgaben gehen in Familiendienstleistungen, einschließlich Kinderbetreuung. Außerdem zielt die dänische Politik darauf ab, Familien mit kleinen Kindern ein Kontinuum von Unterstützung zu bieten: um die Geburt gibt es 18 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub und 2 Wochen bezahlen Vaterschaftsurlaub, gefolgt von 32 Wochen bezahlter Elternzeit. Ab dem Alter von 6 Monaten besteht ein Anspruch auf einen institutionellen Kinderbetreuungsplatz; die Teilnahme der Kinder unter 3 Jahren an der institutionellen Kinderbetreuung ist mit 67% die höchste in allen OECD-Ländern. Es besteht eine Vorschulunterstützung ab 3 Jahren und nach der Einschulung wird Nachmittagsbetreuung allgemein verfügbar und solche Einrichtungen werden von fast 90% der dänischen Kinder zwischen 6 und 8 genutzt.
Dieses umfassende Unterstützungssystem für Familien mit Kindern sowie familienfreundliche Praktiken am Arbeitsplatz – z.B. ist die Standardarbeitswoche mit 37 Stunden relativ kurz, was vielen Dänen das Gefühl gibt, dass Arbeit und Familienleben miteinander vereinbar sind, und die Geburtenrate hat sich über die letzten Jahre bei 1,7-1,8 Kindern pro Frau gehalten, während die Erwerbstätigkeitsquote bei Frauen im Primäralter (78% der 25-54-Jährigen) unter den höchsten in der OECD liegt. Die hohe Erwerbsquote trägt zu geringer Kinderarmut (bei 2,7%) bei und die Kennzahlen für Lebenszufriedenheit weisen wie zu erwarten darauf hin, dass die Dänen mit ihrer Situation recht zufrieden sind.
Dänemark schneidet auch bei der Gleichberechtigung in Bezug auf Arbeitsmarktergebnisse gut ab: die Beschäftigungs- und Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind unter den geringsten in der OECD. Jedoch hat Dänemark trotz politischer Diskussionen noch keine Reform eingeführt, die eine gleichmäßigere Aufteilung des Elternzeitanspruchs fördert, der derzeit hauptsächlich von Müttern in Anspruch genommen wird. Island verfügt über eine Vaterquote bei der Elternzeit, die Vätern drei Monate bezahlter Elternzeit vorbehält, die verfallen, wenn sie sie nicht nutzen. Auch die Verwendung von Bonusmonaten wie in Deutschland kann helfen, die Nutzung durch Väter zu erhöhen, und vielleicht in Zukunft sogar eine noch gleichere Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern in Dänemark zu erreichen.
Quelle: http://www.oecd.org/els/family/database.htm