Frankreich
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 65.0 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 198.4 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 7.9 | % |
Überblick
Frankreich schneidet im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index nach vielen Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Zivilengagement, soziale Beziehungen, Work-Life-Balance und Sicherheit. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Frankreich beläuft sich das bereinigte verfügbare Po-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen im Durchschnitt auf 34 375 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 480 US-$ pro Jahr.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Frankreich 65% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, etwas weniger als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 68% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 62% der Frauen. Etwa 8% der abhängig Beschäftigten haben sehr lange Wochenarbeitszeiten. Das ist weniger als der OECD-Durchschnitt von 10%, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf 10% und bei den Frauen auf 5% beläuft.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Frankreich verfügen 81% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, womit sich dieser Anteil knapp unter dem OECD-Durchschnitt von 79% bewegt. Dies trifft auf Frauen etwas stärker zu als auf Männer: 81% der Männer und 82% der Frauen haben den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen. Was die Messung der Qualität des Bildungssystems anbelangt, erzielten die französischen Schülerinnen und Schüler in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften durchschnittlich 494 Punkte, was über dem OECD-Durchschnitt von 488 liegt. Die Mädchen schnitten in Frankreich im Durchschnitt um 6 Punkte besser ab als die Jungen; dieser Leistungsabstand liegt knapp über dem OECD-Durchschnitt (5 Punkte).
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Frankreich knapp über 83 Jahren und liegt damit zwei Jahre über dem OECD-Durchschnitt von 81 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 86 Jahre, die der Männer 80 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 11,4 Mikrogramm pro Kubikmeter unter dem OECD-Durchschnitt von 13 µg/m3. Bei der Wasserqualität schneidet Frankreich auch gut ab: 78% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, etwas mehr als im OECD-Durchschnitt (84%).
Das öffentliche Leben zeichnet sich in Frankreich durch einen mäßigen Gemeinsinn und hohes zivilgesellschaftliches Engagement aus. Eigenen Angaben zufolge kennen 94% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, während dieser Anteil im OECD-Durchschnitt mit 91% niedriger ist. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 75% und war damit höher als im OECD-Durchschnitt (69%). Der sozioökonomische Status kann Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung haben. In den obersten 20% der Bevölkerung beträgt die Wahlbeteiligung geschätzte 83%, in den untersten 20% liegt sie bei geschätzten 67%.
Die Menschen in Frankreich sind im Allgemeinen etwas weniger zufrieden mit ihrem Leben als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 6,7, was dem OECD-Durchschnittentspricht.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Frankreich im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Frankreich geben die Haushalte durchschnittlich 20,7% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, mehr als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Frankreich stehen den Haushalten durchschnittlich 1,8 Räume pro Person zur Verfügung, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Frankreich 0,5% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Förderung des Bausparens
Der Compte épargne lodgement oder Bausparplan bietet steuerbefreite Sparpläne und staatliche Subventionen, um Menschen zu ermutigen, fürs Eigenheim zu sparen. Die Pläne funktionieren als Vertrag und man kann zwischen zwei Arten von Plänen wählen. Bei der ersten Option erhält man ein Darlehen, das nach 18 Monaten um einen Bonus von der nationalen Regierung aufgebessert wird. Beim zweiten Plantyp kann man sich ebenfalls für einen Bonus qualifizieren sowie nach vier Jahren für ein besonders günstiges Darlehen. Der Zinssatz hängt von dem Zinssatz ab, der bis zum Ende ihres Sparzeitraums aufgelaufen ist. Personen, die einen der Pläne nutzen, können bis zu 90.000 EUR frei auf ihr Konto einzahlen oder abheben. Diese Darlehen haben in Kombination mit anderen Darlehen besonders erfolgreich das Eigenheim gefördert.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264227293-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard - und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Frankreich beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 31 304 US-$ pro Jahr , was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 33 604 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Frankreich beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 280 653 US-$ pro Kopf , was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 408 376 US-$.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Frankreich gehen 65,3% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Frankreich liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 2,9%, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Frankreich verdienen im Jahr durchschnittlich 45 581 US-$, weniger als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Frankreich müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 3,1% rechnen. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Entwicklung „grüner“ Fähigkeiten
Schlechte Baufähigkeiten gelten oft als mögliches schwaches Glied in der Umsetzung neuer Bauordnungen. Daher erfordert die Einführung neuer Bauordnungen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohnhäusern und Gewerbeimmobilien eine Umschulung der Bauarbeiter. Frankreich hat für Unternehmen, deren Mitarbeiter an einer spezifischen Schulung zu Energieeffizienz teilgenommen haben, ein Zertifizierungssystem mit einem speziellen Siegel eingeführt. Unternehmen, die die Anforderungen erfüllen, erhalten die Zertifizierung „anerkannte Umweltgarantie“ (RGE). Öffentliche Sensibilisierungskampagnen haben die Verbraucher dazu ermutigt, nach geschulten Fachkräften mit dieser Zertifizierung zu fragen. Unternehmen wird noch dadurch zusätzlich ein Anreiz geboten, diese Zertifizierung zu erhalten, dass die staatlich finanzierte Unterstützung für die Renovierung von Gebäuden nur mit RGE-zertifizierten Unternehmen gewährt wird.
FEEBAT ist ein weiteres berufliches Weiterbildungsprogramm, das über das „weiße Zertifikate“-System für Energieeinsparungen teilweise von Électricité de France finanziert wird. Das Programm hat zwischen 2008 und 2012 48.000 Baufachkräfte geschult und wurde bis 2017 verlängert.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/fef0aebe-de
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 94,0% der Menschen in Frankreich jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Frankreich beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 16,6 Jahre, weniger als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Frankreich verfügen 81,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Frankreich erreichten im Durchschnitt 494,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist mehr als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Vorbereitung der Jugend auf den Arbeitsmarkt
Die französischen Schulen für die zweite Chance helfen jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25, ihre Fähigkeiten zu verbessern, um eine Stelle zu bekommen. Diese Schulen richten sich an junge Menschen, die seit über einem Jahr aus der Schule draußen sind und keinen Abschluss und keine Qualifikationen haben. Den Schülern werden individuelle Bildungspläne angeboten, um ihre Schreib- und Lese-, Rechen- und IKT-Fähigkeiten zu fördern. Dies wird durch ein Praktikum ergänzt, um Arbeitsmarktfähigkeiten zu erwerben und starke Verbindungen mit Arbeitgebern aufzubauen.
Schulen für die zweite Chance wurden in 107 lokalen Gebieten eingerichtet und hatten bis 2015 15.115 Schüler erreicht. Auswertungen zeigen, dass die potenziellen Langzeitauswirkungen dieser Schulen auf die Jugendbeschäftigungsfähigkeit vielversprechend sind. Über einen Zeitraum von drei Jahren verließen 58% der Schüler im Stadtgebiet diese Schulen mit einer Arbeitsmarktoption in Ausbildung (20%), Stellen (17%), Berufsausbildung (12%) und subventionierter Beschäftigung (9%).
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264234178-en, http://www.reseau-e2c.fr/
Förderung der Beschäftigung durch Berufsausbildungen
Das Bildungsgesetz von 2013 zielt darauf ab, die Anzahl der Schüler, die Bildung mit Beschäftigung kombinieren, bis 2020 zu verdoppeln. Die Schüler in Frankreich können eine Ausbildung auf verschiedenen Stufen beginnen, u.a. obere Sekundarstufe, mit zweijährigen Postsekundar-, Bachelor- oder Masterqualifikationen. Unternehmen, die Ausbildungsplätze anbieten, erhalten Steuervergünstigungen und Befreiung von Sozialversicherungsbeiträgen.
Berufsausbildungen haben an Beliebtheit gewonnen, insbesondere in der Tertiär- und oberen Sekundarstufe. So hatten zum Beispiel 75% der Auszubildenden, die mit einem contrat de professionalisation, einer Art Ausbildungsvertrag für ältere Arbeitnehmer und Stellensuchende, eingestellt wurden, mindestens eine obere Sekundarstufenqualifikation. Dagegen sind Ausbildungsplätze für junge Schüler und Arbeitnehmer mit geringeren Qualifikationen deutlich schwieriger zu erhalten. Ausbildungen machen nur etwa ein Drittel aller Berufsschüler in der Sekundarbildung aus. Es ist nachgewiesen, dass die Beschäftigungschancen für Auszubildende, die die Ausbildung in einem Unternehmen mit Unterricht an einer Art Berufsschule kombiniert haben, höher sind als die von Absolventen reiner Berufsschulen. Die Regierung hat vor, den Zugang zu Ausbildungen an Berufsschulen auszubauen, insbesondere in der unteren Sekundarstufe, die Verbindungen mit Unternehmen zu stärken und bessere Orientierungsmaßnahmen für die Schüler zu entwickeln. Das ist der richtige Ansatz, um Ausbildungen für diejenigen, die mit der größten Wahrscheinlichkeit davon profitieren werden, besser zugänglich zu machen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-fra-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Frankreich liegt die PM2.5-Konzentration bei 11,4 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit unter dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Frankreich sind eigenen Angaben zufolge 78,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Öffentliche Verkehrsmittel für niedrigere Kohlenstoffemissionen
Die STIF, die organisierende Transportbehörde für Île-de-France, ist ein gutes Beispiel dafür, wie institutionelle Koordination Ziele der kohlenstoffarmen Mobilität voranbringen kann. Die STIF definiert operative und Leistungsniveauziele, setzt Fahrpreise fest und handelt mit öffentlichen Dienstleistern leistungsbasierte Verträge aus. Sie können auch einen städtischen Mobilitätsplan entwickeln, der Ziele und Maßnahmen beinhaltet, um dazu beitragen, dass das nationale Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 20% zu senken, erreicht wird. Indem Stakeholder und die Öffentlichkeit eingebunden werden, hat dieser Rahmen geholfen, einen Konsens zu Plänen zu fördern und bei Projekten, die von verschiedenen Behörden umgesetzt werden, für Kohärenz zu sorgen. Diese Bemühungen haben geholfen, die Bereitstellung von öffentlichen Verkehrsmitteln (gemessen an der Anzahl der Fahrten) zwischen 2000 und 2014 um 27% zu steigern.
Quellen: http://dx.doi.org/10.1787/fef0aebe-de, http://www.stif.org/IMG/pdf/rapport-activite-2014-stif.pdf, http://www.omnil.fr/IMG/pdf/transports_en_commun_en_chiffres_edition_2000-2009.pdf
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Frankreich bei 74,6%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Frankreich liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 2,1 (auf einer Skala von 0 bis 4), was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Programmieren für transparentere staatliche Prozesse
Programmiercodes, die von öffentlichen Institutionen stammen, werden in Frankreich als öffentliches Gut angesehen. Der freie Zugang zu diesen Daten wurde erstmals gestattet, nachdem das Verwaltungsgericht in Paris die Ablehnung eines Antrags auf Zugang zum Code des staatlichen Steuerberechnungstools als unrechtmäßig bezeichnet hat.
2016 stimmte die französische Nationalversammlung für ein neues Gesetz zum Schutz digitaler Rechte, welches Transparenz in Bezug auf administrative Algorithmen beinhaltete. Im Nachgang veranstalteten Etalab und die Direction Général des Finances Publiques (DGFIP) einen „Hackathon“ namens #CodeImpot. Diese Veranstaltung trug dazu bei Dienste zu entwickeln, die das Vertrauen zwischen Bürger und Politik stärken konnten, indem sie den Besteuerungsprozess nachvollziehbarer machten. Über 150 Studierende, Wissenschaftler, Entwickler, Institutionen und Start-ups kreierten neun Projekte, unter anderem ein Tool, welches die Einkommenssteuer transparenter macht und den Menschen hilft ihre steuerliche Situation mit der ihrer Mitbürger zu vergleichen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Frankreich 82,9 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Frankreich 66,6% der Befragten, es gehe ihnen gut, weniger als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Schlanke Krankenhäuser für bessere Dienstleistungserbringung
Frankreich hat 2009 eine Reihe von Leistungsprojekten aufgelegt, um die Servicequalität, allgemeine Effizienz und Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern zu verbessern. Diese Projekte fördern einen partizipativen Führungsstil und sind ergebnisorientiert. Nach dem Erfolg eines Pilotprojekts an einem Lehrkrankenhaus in Nancy wurden in Krankenhäusern in ganz Frankreich Leistungsprojekte aufgelegt. Etwa 30 Leistungsprojekte sind bereits am Laufen.
Die stärkere Beteiligung von medizinischem, Pflege- und sonstigem Personal und eine geringere Anzahl von Aufgaben haben die durchschnittliche Wartezeit für die Notaufnahme um 28% gesenkt. Die Belegungsraten der Operationssäle sind dank der Optimierung der technischen Geräte und besserer Überwachung ebenfalls um 20% gestiegen. Die Mitarbeiter haben auch ihre Prozesse überarbeitet, um Ineffizienzen zu beseitigen und die Funktion täglicher Dienste zu verbessern. Die Einführung eines partizipativen Führungsstils hat auch die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern gefördert. Zusammen haben diese Veränderungen die Patientenzufriedenheit erhöht.
Quelle: https://www.oecd.org/governance/observatory-public-sector-innovation/innovations/page/leanhospital.htm#tab_description
Förderung gesunder Gewohnheiten
Das beliebte Pariser Bike-Sharing-System, das als Vélib bekannt ist, wurde eingeführt, um die Gesundheit zu fördern sowie den Verkehr und die Umweltbelastung durch Autofahrten zu verringern. Das System fördert kurze Fahrten und hohen Durchsatz, was die Pariser ermutigt, ihre täglichen Gewohnheiten zu ändern. Bevor Vélib zur Verfügung stand, wurden Fahrräder selten verwendet und machten nur 2% der Fahrten in Paris aus. Bis 2011 wurden Vélib-Fahrräder für 130 Millionen Fahrten genutzt und ersetzten jährlich 2,2 Millionen, oder 8%, der Autofahrten. Mehr als 20.000 Fahrräder an 1.800 Stationen warten jetzt darauf, gemietet zu werden. Schätzungen zufolge hat das Vélib-System bis 2012 bis zu 177 Millionen EUR (Preise von 2008) eingebracht.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9780335262274-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Frankreich einen Zufriedenheitsgrad von 6,7 an, was über dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Einsatz zentraler nationaler Kennzahlen
Das Gesetz Loi Organique Relative aux Lois des Finances (LOLF) verlangt, dass die Regierung bei der Erstellung des Jahreshaushalts noch andere Kennzahlen für Wohlstand und Lebensqualität als das BIP vorstellt, um die Diskussion über die Auswirkungen bestimmter Politikmaßnahmen zu fördern. Die Regierung plant, mithilfe einer begrenzten Auswahl international vergleichbarer zentraler nationaler Kennzahlen ein „strategisches Schaltpult“ zu schaffen. Diese Kennzahlen sollen nach drei Themen gruppiert werden: wirtschaftliche Entwicklung, sozialer Fortschritt und nachhaltige Entwicklung.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Frankreich sagen 74,0% das Sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Frankreich 0,4 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Frankreich mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Frankreich haben 7,7% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Frankreich verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 16,2 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
In Frankreich soll mehr Gleichberechtigung erreicht werden
Frankreich behält ihre volle Leistung in einer Reihe von wichtigen Dimensionen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Die Fertilität liegt über dem OECD-Durchschnitt; die Beschäftigungsquote von Frauen im Alter von 25 bis 54 Jahren liegt über dem OECD-Durchschnitt und 78% von ihnen arbeiten in Vollzeit; und trotz eines jüngsten leichten Anstiegs liegt die Kinderarmut bei Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren mit 10,8% unter dem OECD-Durchschnitt (13,9%). Diese positiven Ergebnisse gehen Hand in Hand mit hohen Investitionen in die Familienpolitik in verschiedenen Phasen der Kindheit.
Trotz dieser positiven Ergebnisse, könnte der Zugang von Müttern junger oder großer Familien zum Arbeitsmarkt verbessert werden, würde aber vermutlich einen gleichberechtigten Anteil an Betreuungsaktivitäten zwischen den Eltern erfordern. Eine stärkere Beteiligung von Vätern an Betreuungsaktivitäten nach der Geburt dürfte die Rückkehr zur Arbeit von Müttern erleichtern. Väter haben Anspruch auf bezahlten Vaterschaftsurlaub für zwei Wochen (11 Arbeitstage). Darüber hinaus können Eltern von zwei oder mehr Kindern ihre Arbeit verlassen oder die Arbeitszeit nach der Geburt reduzieren und eine pauschale Kinderbetreuungsleistung von bis zu drei Jahren erhalten. Seit Juli 2014 kann ein Elternteil (normalerweise die Mutter) diese Zahlung für zweieinhalb Jahre beanspruchen, während der andere Elternteil (in der Regel der Vater) die restlichen 6 Monate in Anspruch nehmen kann. Diese Reform wurde eingeführt, um Väter zu mehr Elternurlaub zu ermutigen und sich stärker für die Betreuung von Kindern einzusetzen. Gleichzeitig fördert diese Zahlung junge Mütter mit begrenzter Arbeitszeit und Arbeitseinkommen für einen längeren Zeitraum nicht arbeiten, was sich negativ auf ihre künftigen Beschäftigungsaussichten auswirken kann.