Italien
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 60.6 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 76.3 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 13.2 | % |
Überblick
Italien schneidet im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index in Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Work-Life-Balance, Zivilengagement und Gesundheit. Unterdurchschnittlich allerdings sind sie in Bezug auf soziale Beziehungen, Einkommen und Vermögen, , Lebenszufriedenheit, Umwelt, Beschäftigung, und Bildung. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Italien beläuft sich das bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen im Durchschnitt auf 29 431 US-$ pro Jahr, geringfügig weniger als im der OECD-Durchschnitt (30 490 US-$ pro Jahr).
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Italien 58% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weniger als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 67% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 49% der Frauen. Etwa 3% der abhängig Beschäftigten und damit weniger als im OECD-Durchschnitt (10%) haben sehr lange Wochenarbeitszeiten, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf 4% in bezahlter Beschäftigung und bei den Frauen nur auf 2% beläuft.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Italien verfügen 63% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was unter dem OECD-Durchschnitt von 79% liegt. Dies trifft weniger auf Männer (61%) als auf Frauen (65%) zu. Bei der Messung der Bildungsqualität anhand der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) erzielten die italienischen Schülerinnen und Schüler durchschnittlich 477 Punkte in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften, was unter dem OECD-Durchschnitt von 488 Punkten liegt. Dabei schnitten die Mädchen in Italien im Durchschnitt um 7 Punkte besser ab als die Jungen, unter dem OECD-Schnitt, wo der Leistungsabstand 5 Punkte zu Gunsten der Mädchen beträgt.
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Italien 84 Jahre. Damit liegt sie 3 Jahre über dem OECD-Durchschnitt von 81. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 86 Jahre, die der Männer 81 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 16,9 Mikrogramm pro Kubikmeter über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Bei der Wasserqualität könnte Italien bessere Ergebnisse erzielen: 77% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, verglichen mit 84% im OECD-Durchschnitt.
Das öffentliche Leben ist in Italien durch starken Gemeinsinn und hohes zivilgesellschaftliches Engagement gekennzeichnet. Eigenen Angaben zufolge kennen 89% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, weniger als im OECD-Durchschnitt von 91%. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 73%, was über dem OECD-Durchschnitt von 69% liegt. Der sozioökonomische Status kann Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung haben. In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 82%, in den untersten 20% bei geschätzten 62%.
Die Menschen in Italien sind im Allgemeinen weniger zufrieden mit ihrem Leben als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 6,5, was tiefer liegt als der OECD-Durchschnitt von 6,7.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Italien im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Italien geben die Haushalte durchschnittlich 22,5% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, mehr als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Italien stehen den Haushalten durchschnittlich 1,4 Räume pro Person zur Verfügung, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Italien 0,6% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Italien beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 29 431 US-$ pro Jahr, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Italien beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 295 020 US-$ pro Kopf, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Verringerung der Ungleichheiten bei den Renten
Italien zählt zu den Ländern, in denen die Bevölkerungsalterung am schnellsten fortschreitet. Eine umfassende, im Dezember 2011 beschlossene Rentenreform sorgte für eine geschlechtsneutralere Gestaltung des Rentensystems, verringerte die Unterschiede zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor und führte ein System ein, in dem der Rentenanspruch der Arbeitskräfte eng an die geleisteten Beiträge gekoppelt ist. Darüber hinaus sieht das neue System eine flächendeckende Anhebung des Rentenalters auf 66 Jahre bis 2018 und auf 67 Jahre bis 2021 vor. Diese Änderungen werden dazu beitragen, die mit der Bevölkerungsalterung verbundenen Kosten stärker und gerechter auf die verschiedenen Teile der Bevölkerung zu verteilen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Italien gehen 58,1% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Italien liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 4,8%, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Italien verdienen im Jahr durchschnittlich 37 769 US-$, weniger als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Italien müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 8,6% rechnen. Das ist mehr als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Innovationen und Fähigkeiten fördern
Italien hat 2016 einen Industrie-4.0-Plan verabschiedet, der Kompetenzen und Innovationen im Technologiesektor fördern soll. Dieser beinhaltet Investitionsanreize sowie die staatliche Förderung des Breitbandausbaus. Um die digitalen Kompetenzen des Landes zu stärken, wurde ein digitaler Lehrplan in den Schulen eingeführt, um die Zahl der Studierenden und Wissenschaftler in diesem Bereich zu erhöhen.
Beschäftigungsreform
Italien hat zahlreiche Arbeitsmarktreformen im Zuge der Krise von 2008 eingeführt. So wurden Arbeitgeber teilweise von Zuzahlungen zur Sozialversicherung befreit, was die Zahl der unbefristeten Arbeitsverträge gesteigert hat und viele atypische Beschäftigungsverhältnisse in normale Festanstellungen umwandeln konnte. Eine Kombination verschiedener Maßnahmen zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf konnte die Beschäftigungsquote unter Eltern ebenfalls steigern. Außerdem wurde die soziale Sicherung bei Arbeitslosigkeit verlängert und ausgebaut, was sich positiv auf die Flexibilität italienischer Arbeitnehmer auswirkt. Der kürzliche Anstieg in der Beschäftigungsquote zeigt den Erfolg dieser Maßnahmen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Italien mehr
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Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 89,0% der Menschen in Italien jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind weniger als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Freiwilliges Engagement, um die Innenstadt zu bewahren
Florenz, das für sein künstlerisches Erbe und seinen UNESCO-Sonderschutzstatus bekannt ist, wird von etwa 1.800 engagierten Freiwilligen erhalten. Die Initiative „Engel der Hoffnung“ organisiert Freiwillige, um den Verfall des historischen Umfelds zu verringern und das bürgerliche Verantwortungsgefühl für die historischen Stätten der Stadt zu stärken. Die Freiwilligen erhalten öffentliche Orte, Gebäude und Grüngebiete, indem sie Graffiti entfernen, Abfall verringern und Verfall vorbeugen.
In Auswertungen wurde festgestellt, dass 21 Kilometer Straße und 45.930 Quadratmeter Wand durch die Freiwilligen gepflegt wurden. Im Durchschnitt kümmert sich ein einziger Freiwilliger um 17 Straßen und investiert 165 Stunden pro Monat. „Vorher-Nachher“-Vergleiche zeigen erhebliche Verbesserungen und die Anwohner geben positive Rückmeldungen zur Auswirkung auf ihr Wohngebiet. Die Freiwilligen haben auch neue Ideen mitgebracht. So zum Beispiel, indem sie die städtischen Regelungen für die Verbesserung städtischer Orte vereinfacht und ein Bußgeld von 75 EUR für das Schreiben von Graffiti auf nicht zugelassene Flächen eingeführt haben.
Weiterführende Literatur
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Bildung - Italien mehr
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Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Italien beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 16,7 Jahre, weniger als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Italien verfügen 63,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Italien erreichten im Durchschnitt 477,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist weniger als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Die Reform der „guten“ Schule
Die italienische Regierung hat die Buona Scola (gute Schule) Reform 2015 verabschiedet, um die Oberschulbildung zu verbessern und Bildungschancen landesweit anzupassen. Dies beinhaltet ein integriertes Bildungssystem von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr. Die Schulen erhalten mehr Autonomie, sind aber gleichzeitig auch zu mehr Rechenschaft verpflichtet, den Lehrern werden Performance-basierte Boni gezahlt.
Die Reform durchzieht alle förderalen Ebenen der Regierung, um Chancengleichheit zu schaffen, um territoriale Ungleichheiten in Italien abzubauen. Außerdem sollen Schulkenntnisse den Marktbedürfnissen über Praktika besser angepasst werden. Weiterhin beinhaltet die Reform einen Dreijahresplan zur Verbesserung digitaler Kompetenzen. Prognosen kalkulieren einen langfristigen, positiven Effekt auf das BIP in Form eines zusätzlichen Wachstum von 2,6 Prozent.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Italien liegt die PM2.5-Konzentration bei 15,9 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit über dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Italien sind eigenen Angaben zufolge 77,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
„Grüne“ Chemie
In Porto Torres (Sardinien) ließ die zuständige Verwaltung einen ehemaligen Chemieindustrie-Standort sanieren, um ihn in eine Zone für „grüne“ Chemie umzuwandeln, in der biologisch abbaubare Plastikprodukte hergestellt werden. Neben der Sanierung des mit Altlasten kontaminierten Standorts war dazu die Installierung eines mit Biomasse betriebenen Kraftwerks erforderlich, um die neue Produktionsanlage mit Energie zu versorgen. Das Projekt wird als Joint Venture zwischen Versalis (der Chemie-Tochtergesellschaft des ENI-Konzerns) und Novamont, einem Unternehmen für Bio-Plastikerzeugnisse, durchgeführt. Den Plänen zufolge soll das Projekt binnen sechs Jahren eine Wertschöpfungskette entwickeln, die von nachwachsenden Rohstoffen bis hin zu Bio-Plastik und Bio-Chemikalien reicht. Infolge des Projekts können die Mitarbeiter der ehemaligen Chemiefabrik weiterbeschäftigt und in Zukunft einige zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden.
Die gesamtstaatliche Regierung in Rom, die Regionalverwaltungen, die Partner des Joint Venture und Gewerkschaften schlossen unlängst eine Vereinbarung, die ausschließlich private Investitionen in Höhe von rund 500 Mio. EUR (zuzüglich 230 Mio. EUR für das Biomasse-Kraftwerk) vorsieht.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Italien bei 72,9%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Italien liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 2,5 (auf einer Skala von 0 bis 4), was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Bürger zum Thema Lebensqualität einbinden
Italienische Städte und Regionen setzen Lebensqualitätsziele ein, um zu verstehen, was ihren Bürgern am wichtigsten ist.
Die Region Sardinien band die Bürger durch Konsultationen mit öffentlichen Institutionen, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft zu konkreten Lebensqualitätszielen in den politischen Entscheidungsprozess ein. Diese effektive Einbindung führte zu konkreten Verbesserungen bei der öffentlichen Dienstleistungserbringung. Über fünf Jahre wurde die Menge des Abfalls, der in der Mülldeponie landet, halbiert, und der Anteil des recycelten Hausmülls stieg von 27% auf 48%.
Rom leitete einen ähnlichen Konsultationsprozess ein, der kommunale Umfragen, Online-Tools, öffentliche Versammlungen und Workshops umfasste, um Maßnahmen für mehr Lebensqualität zu schaffen, die widerspiegeln, was den Römern am wichtigsten ist. Diese Maßnahmen wurden eingesetzt, um die territoriale Entwicklungsstrategie der Stadt zu identifizieren.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/how_life-2015-10-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Italien 83,6 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Italien 72,8% der Befragten, es gehe ihnen gut, mehr als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
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Bessere Politik für ein besseres Leben
Verbesserung der regionalen Gesundheitssysteme
Italiens Nationale Behörde für regionale Gesundheitsdienste (AGENAS) koordiniert verschiedene staatliche Ebenen, um regionale Unterschiede bei Versorgung und Ergebnissen zu beheben. Das Observatorium für gute Praktiken für Patientensicherheit der AGENAS erfasst, klassifiziert und verbreitet Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an Regionen und autonome Gebiete. Jedes Jahr veröffentlicht das Observatorium einen Aufruf zu guten Praktiken, um die Patientensicherheit zu fördern. In diesem Aufruf bietet es eine Standardplattform, über die Inhalte, Ergebnisse und Kosten gemeldet werden können, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Beispiele guter Praktiken werden dann in einer jährlichen Veröffentlichung und einer Datenbank geteilt. Die ausgewählten Praktiken sind klar nachgewiesen, nachhaltig und werden im Einklang mit den Grundsätzen der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung ausgewertet. Der Erfolg des Observatoriums bei der Koordination der Maßnahmen zwischen den italienischen Gesundheitsregionen wird auf das frühzeitige Einfließen von Stakeholder-Anregungen in seine Gestaltung zurückgeführt. Ergänzende Maßnahmen von oben nach unten und von unten nach oben haben auch dazu beitragen, die Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264225428-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Italien einen Zufriedenheitsgrad von 6,5 an, was unter dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
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Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Italien mehr
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Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Italien sagen 72,8% das Sie sich sicher fühlen, das sind weniger als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Italien 0,5 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Italien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Italien haben 3,3% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Italien verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 16,5 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
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Bessere Politik für ein besseres Leben
Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine kostenlose Kinderbetreuung verbessern
Das italienische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen bietet einen kostenlosen Betreuungs- und Unterhaltungsdienstleistungen für Kinder von 4 bis 12 Jahren an. Die Dienstleister befinden sich in der Zentrale des Ministeriums in Rom und in den nahegelegenen externen Sportanlagen im Sommer. Es ist in der unterrichtsfreien Zeit an Wochentagen betriebsbereit. Am Morgen vor Arbeitsbeginn können die Berufstätige ihre Kinder in die Betreuung bringen und zur Mittagszeit abholen. Wenn sie nachmittags arbeiten, können sie ihre Kinder auch nach dem Mittagessen in die Betreuung bringen und am Abend abholen. Die Betreuungsaktivitäten werden von qualifizierten Betreuern geleitet.
Dies verbessert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - 76% der Eltern der Erfahrung ihrer Söhnen und Töchtern als "ausgezeichnet" und 21% als "gut" bewerten. Auch die Arbeitsmarktbeteiligung der Eltern, welche diese Leistungen nutzen, ist im Durchschnitt höher als bei den anderen mit gleichaltrigen Kindern.