Mexiko
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 126.2 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 76.7 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 8.7 | % |
Überblick
Mexiko hat im Verlauf des letzten Jahrzehnts gewaltige Fortschritte bei der Verbesserung der Lebensqualität seiner Bürger erzielt. Dennoch schneidet Mexiko im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index unterdurchschnittlich in puncto Einkommen und Vermögen, Beschäftigung, Lebenszufriedenheit, Gesundheit, Umwelt, soziale Beziehungen, Sicherheit sowie Bildung ab. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Mexiko liegt das durchschnittliche bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen mit 16 269 US-$ deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Mexiko etwa 59% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weniger als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 76% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 45% der Frauen.27% der abhängig Beschäftigten und damit so viele wie fast nirgends sonst im OECD-Raum (Durchschnitt 10%) haben sehr lange Wochenarbeitszeiten. Etwa 33% der Männer geben an, dass sie sehr lange in bezahlter Beschäftigung arbeiten, bei den Frauen sind es 17%.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Mexiko verfügen 42% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (79%). Dies trifft in höherem Maße auf Männer zu als auf Frauen: 42% der Männer und 41% der Frauen haben den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen. Bei der Messung der Qualität des Bildungssystems anhand der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) erzielten die mexikanischen Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften durchschnittlich 416 Punkte, weniger als im OECD-Durchschnitt (488 Punkte). Jungen schnitten 3 Punkte besser ab als Mädchen, was unter dem OECD-Schnitt liegt wo Mädchen 5 Punkte über Jungen liegen.
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Mexiko 75 Jahre – einer der niedrigsten Werte in der OECD (6 Jahre unter dem Durchschnitt von 81 Jahren). Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 78 Jahre, die der Männer 72 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 20,3 Mikrogramm pro Kubikmeter über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Auch bei der Wasserqualität schneidet Mexiko schlechter ab als der OECD-Durchschnitt: 75% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, im Vergleich zu 84% im OECD-Durchschnitt.
Das öffentliche Leben ist in Mexiko durch moderaten Gemeinsinn und moderates zivilgesellschaftliches Engagement gekennzeichnet. Eigenen Angaben zufolge kennen 77% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (91%). Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 63% und war damit niedriger als im OECD-Durchschnitt (69%).
Die Menschen in Mexiko sind im Allgemeinen etwas weniger zufrieden mit ihrem Leben als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 6, was unter dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Mexiko im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Mexiko geben die Haushalte durchschnittlich 17,8% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, weniger als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Mexiko stehen den Haushalten durchschnittlich 1,1 Räume pro Person zur Verfügung, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Mexiko 25,9% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist mehr als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Renovierung von Sozialwohnungen
Das Privatunternehmen Provive und die Tú y Yo-Stiftung arbeiten zusammen, um die physischen und sozialen Bedingungen mexikanischer Stadtteile zu verbessern. Gemeinsam renovieren sie verlassene Sozialwohnungen, die dann verkauft werden, um die städtische Regeneration zu fördern. Provive kauft, repariert und verkauft die Wohnungen, während Tú y Yo mit der Nachbarschaft arbeitet, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Provive unterstützt diese Bemühungen, die Gemeinschaft einzubinden, mit einem Beitrag von 5% des Verkaufserlöses. Bis 2015 wurden in Tijuana, Mexicali und Ciudad Júarez 2.000 Wohnungen und Häuser verkauft und der soziale Zusammenhalt wurde verbessert.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264245174-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Mexiko beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 16 269 US-$ pro Jahr, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Mexiko beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 121 741 US-$ pro Kopf, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Ausbau sozialer Programme
Mexiko hat in den letzten fünfzehn Jahren bei der Reduktion von Armut und Ungleichheit bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Dennoch bleiben die sozialen Kennzahlen im internationalen Vergleich ungünstig und die Armut ist während der Rezession erneut gestiegen. Ungefähr 18% der Bevölkerung leben in extremer Armut, das heißt unter der niedrigsten nationalen Armutsgrenze.
Oportunidades (früher Progresa) ist ein sehr gezieltes Programm, das an Bedingungen geknüpfte Barauszahlungen vorsieht, was Menschen, die in extremer Armut leben, hilft, ihren Bildungsstand, Gesundheitszustand und ihre Nährstoffversorgung zu verbessern. Im Laufe der Zeit hat die Deckung zugenommen und dieses erfolgreiche Programm hat geholfen, die Sekundarschulbesuchsquoten zu verbessern, insbesondere bei den Mädchen. Indem regelmäßige Gesundheitsbesuche ermöglicht werden, führte es auch zu einem Rückgang von Kinderkrankheiten und Müttersterblichkeit.
Das Programm erreicht aktuell etwa 6 Millionen Haushalte oder etwa ein Viertel der gesamten mexikanischen Bevölkerung. Familien werden auf Grundlage ihrer spezifischen Bedürfnisse unterstützt, einschließlich Ressourcen für Familieneinkommen und besserer Ernährung; Stipendien für Kinder und Jugendliche; medizinischen Dienstleistungspaketen; und Nahrungsergänzung.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-mex-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Mexiko gehen 59,5% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Mexiko liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 0,1%, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Mexiko verdienen im Jahr durchschnittlich 16 230 US-$, weniger als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Mexiko müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 4,0% rechnen. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Reform für einen besser funktionierenden Arbeitsmarkt
Die mexikanische Regierung erzielte einen bedeutenden Durchbruch bei der Verbesserung der Funktion des Arbeitsmarktes, indem sie 2012 eine neue Gesetzesreform verabschiedete. Die Reform verringert den Kündigungsschutz, der die offizielle Beschäftigung behinderte, insbesondere von Frauen. Das Gesetz sollte die Schaffung offizieller Stellen und die Produktivität fördern, indem Arbeitgeber ihre Belegschaft mit geringeren Kosten und weniger rechtlicher Unsicherheit anpassen können. Die genauen Auswirkungen des neuen Gesetzes sind zwar noch unsicher, doch die OECD rechnet damit, dass diese Reformen das potenzielle Wachstum um 0,1 Prozentpunkte oder mehr steigern könnten. Seit seiner Verabschiedung war die Schaffung offizieller Stellen schneller sowohl als das Wachstum der Gesamtbeschäftigung als auch als das BIP-Wachstum.
Um die offizielle Beschäftigung weiter zu fördern, legte die Regierung 2014 „Offiziell werden“ auf. Die Strategie führt Leistungen und Ressourcen verschiedener Programme zusammen und soll den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern und die Vollstreckung der Entscheidungen von Arbeitsgerichten fördern. Ein neues „Offiziell-Förderungsprogramm“ wird Arbeitnehmer schulen und in offizielle Stellen vermitteln.
Es wurde auch eine neue Steuerregelung für Kleinst- und Kleinunternehmen geschaffen, das ihnen Zugang zur Offizialität verschafft, indem es ihnen ermöglicht, nach zehn Jahren vollständig in das allgemeine Steuersystem aufgenommen zu werden. Es gibt schon Hinweise, dass diese neue Steuerregelung zusammen mit den Kampagnenbemühungen in „Offiziell werden“ eine positive Wirkung hat. Etwa 4,3 Millionen Unternehmen haben sich bereits für die neue Regelung registriert, während es bei ihrem Vorläufer nur 3,5 Millionen waren.
Ursprüngliche Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-mex-2013-en
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-mex-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 77,0% der Menschen in Mexiko jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind weniger als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Mexiko beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 15,4 Jahre, weniger als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Mexiko verfügen 42,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Mexiko erreichten im Durchschnitt 416,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist weniger als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Bildungsreform
Mexiko hat in den letzten Jahren zahlreiche Reformen umgesetzt, um den Bildungsstand und die Ergebnisse zu verbessern. Diese Reformen haben einen Kompetenz-orientierten Lehrplan sowie die Professionalisierung der Lehrkräfte priorisiert und die Bewertungs- und Beurteilungssysteme transparenter und zuverlässiger gemacht.
Mexiko führte eine verpflichtende Ganztagsbildung für alle Kinder zwischen 4 und 15 ein und möchte bis 2022 eine allgemeine Abdeckung erreichen. Um diesen Übergang zu unterstützen, fördert Mexiko ein Ganztagsschulprogramm, das bis 2018 vollständig implementiert werden sollte. Das Programm soll 40.000 Schulen und etwa fünf Millionen Schüler erreichen.
Obwohl der Bildungsstand und die Ergebnisse in Mexiko verhältnismäßig niedrig sind, haben sie sich seit 2000 verbessert. Die Schulbesuchsquoten bei 15-29-Jährigen stiegen von 42% auf 53% im Jahr 2012. Die höheren Sekundarabschlussquoten stiegen im selben Zeitraum um 14 Prozentpunkte. Seit 2003 haben sich die PISA-Ergebnisse in Mathematik auch verbessert – um 30 Punkte bei Jungen und 26 bei Mädchen.
Quelle 1: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-mex-2015-en
Quelle 2: http://www.oecd.org/edu/highlightsmexico.htm
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Mexiko liegt die PM2.5-Konzentration bei 20,3 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit über dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Mexiko sind eigenen Angaben zufolge 75,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Verringerung der Luftemissionen
Über das letzte Jahrzehnt hat Mexiko ein hohes Engagement für Treibhausherausforderungen gezeigt und sich ehrgeizige Emissionssenkungsziele gesetzt. Sein allgemeines Klimawandelgesetz zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem Fortfahren ohne Veränderung bis 2020 um 30% und bis 2050 um 50% gegenüber dem Stand 2000 zu senken, sofern es internationale finanzielle Unterstützung erhält. 2014 wurde eine Kohlenstoffsteuer auf Brennstoffe eingeführt und der Einzelhandelspreis von Gas und Diesel wird bis 2017 erhöht. Die Gaspreise werden dann liberalisiert und 2018 von den Marktbedingungen bestimmt werden. Eine nationale Vorschrift für den Anteil erneuerbarer Energien soll bis 2025 von aktuell 25% auf 35% steigen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-mex-2015-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Mexiko bei 63,4%. Sie lag damit unter dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Mexiko liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 3,2 (auf einer Skala von 0 bis 4), was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Einheitliche Anlaufstelle für staatliche Dienstleistungen und Informationen
Die mexikanische Regierung setzt das Internet ein, um die Teilhabe der Bürger zu fördern und den Zugang zu öffentlichen Diensten und Informationen zu erleichtern. Die Online-Plattform (gob.mx) lädt die Menschen ein, Bedenken zu melden und Änderungen vorzuschlagen; Formulare und Anträge herunterzuladen oder Termine zu vereinbaren und Zahlungen zu tätigen; und mehr über staatliche Maßnahmen, Funktionen und Plattformen herauszufinden.
Die Regierung rechnet damit, dass die Nutzung dieser Website die Effizienz erhöhen, Prozesse transformieren und die öffentliche Teilhabe verbessern wird. Bis 2018 wird damit gerechnet, dass die Bürger 25% weniger Zeit für Verwaltungstätigkeiten aufwenden müssen.
Verbesserter Service für Steuerzahler
Die mexikanische Regierung hat Bürger gebeten, ihr Anregungen zu geben, wie die Leistungen ihrer mobilen Anwendung für Steuerzahler verbessert werden könnten. Die Steuerbehörde legte das Design ihrer mobilen Anwendung offen und übernahm die Federführung bei einem öffentlichen Wettbewerb gemeinsam mit einer ortsansässigen Nichtregierungsorganisation.
Hauptziel dabei war es, die Bürger in die Lage zu versetzen, ihre Steuervorgänge „jederzeit, überall, von jedem Gerät aus“ erledigen zu können. Binnen einer Woche meldeten sich mehr als 100 Teilnehmer an, 25 Vorschläge wurden eingereicht. Darunter wurden 11 Teilnehmer für die Endrunde ausgewählt, die ihre Projekte auf der Bühne vor einer hochrangig besetzten Jury anlässlich der Unternehmerwoche, einer vom Wirtschaftsministerium organisierten öffentlichen Veranstaltung, vorstellen durften. Der siegreiche Vorschlag wurde von der Steuerbehörde gefördert und bis zur vollständigen Entwicklung und Einsatzreife gebracht.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Mexiko 75,1 Jahre und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Mexiko 65,5% der Befragten, es gehe ihnen gut, weniger als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Besserer Versicherungsschutz mit Seguro Popular
Mexiko hat in den letzten zehn Jahren bedeutende Fortschritte bei der Gesundheitsversorgung gemacht. Die Regierung hat die Investitionen ins Gesundheitssystem von 2,4% des BIP auf 3,2% erhöht und die mexikanischen Innovationen in der Prävention werden weltweit nachgeahmt. Das Land hat eine Rückgang der Kinder- und Müttersterblichkeit verzeichnet und die Lebenserwartung ist auf fast 75 Jahre gestiegen.
Das staatlich subventionierte Krankenversicherungsprogramm Seguro Popular hat geholfen, einen fast allgemeinen Versicherungsschutz der Bevölkerung zu erreichen. Das Programm sieht eine staatliche Versicherung von Personen vor, die bei keiner Sozialversicherungsinstitution eingeschrieben sind. Seguro Popular deckt 40,8% der Bevölkerung ab und hat etwa 50 Millionen Menschen erreicht, denen zuvor der Zugang zur sozialen Sicherung fehlte. Das war eines der innovatisten Politikbeispiele, wie man die ärmsten Haushalte und diejenigen, die in der Schattenwirtschaft arbeiten, versichern kann. Obwohl einige Kennzahlen der Gesundheitsleistung sich seit der Einführung der Reform verbessert haben, bleibt die Leistung bei vielen verfügbaren Gesundheitskennzahlen schwach.
Quelle 1: http://dx.doi.org/10.1787/eco_surveys-mex-2015-en
Quelle 2: http://dx.doi.org/10.1787/9789264230491-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Mexiko einen Zufriedenheitsgrad von 6,0 an, was unter dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Regionale Lebensqualitätsergebnisse für Maßnahmenentwicklung
Das Mexikanische Institut für Statistik und Geographie (INEGI) hat eine umfassende Lebensqualitätskennzahl entwickelt, die 11 Dimensionen bis zur Bundesstaatenebene umfasst, einschließlich subjektiver Lebensqualität.
Die regionalen Lebensqualitätskennzahlen werden immer häufiger als politisches Informationsinstrument verwendet. Die Initiative Regiones Socioeconómicas liefert verschiedenen staatlichen Ebenen sozioökonomische Daten, um sie über Ergebnisse bei Wohnraum, Gesundheit, Bildung und Beschäftigung auf verschiedenen Gebietsebenen zu informieren. Diese Daten helfen der Regierung und der Verwaltung, Programme gezielt auf die regionalen Bedürfnisse ihrer Bürger abzustimmen. Der Staat Morelos hat ebenfalls eine Reihe von Lebensqualitätskennzahlen in seinen Staatsentwicklungsplan für 2013-2018 aufgenommen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264246072-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Mexiko sagen 42,3% das Sie sich sicher fühlen, das sind weniger als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Mexiko 26,8 und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Mexiko mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Mexiko haben 27,0% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, mehr als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Mexiko verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 13,5 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Mehr staatliche Unterstützung für Familien mit Kindern vonnöten
Mexiko könnte seine Maßnahmen ausbauen, um die Lebensqualität von Familien und Kindern zu verbessern. Die staatliche Unterstützung mit Familienleistungen und -diensten ist entscheidend, um die Erwerbstätigkeit der Frauen zu mobilisieren, das Armutsrisiko zu senken, die kindliche Entwicklung und die Gleichberechtigung zu fördern.
Nach Israel und der Türkei hat Mexiko die höchste Kinderarmutsquote in der OECD. Fast 1 von 4 mexikanischen Kindern lebte 2011 in armen Haushalten (25,8%), deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 1 von 8 (13,9%) Kindern. Anfang der 2000er Jahre ging die Kinderarmutsquote in Mexiko deutlich zurück, teilweise aufgrund einer Ausweitung sozialer Programme wie Prospera. Dieses Programm, das an bestimmte Bedingungen geknüpfte Barauszahlungen vorsieht, ist in den letzten Jahren in die Kritik geraten, da es Müttern einen Anreiz biete, in traditionelle Rollenmuster zu verfallen, da die Mütter dafür verantwortlich sind, die Einhaltung von Gesundheits- und Bildungsvorschriften durch die Familien sicherzustellen, doch es wurde kürzlich mit Änderungen am Programm versucht, die bezahlte Arbeit von Müttern zu fördern.
Kinderbezogene Urlaubsansprüche sind beschränkt. Der Mutterschaftsurlaub wird zwar zu 100% des letzten Einkommens bezahlt, aber dauert nur 12 Wochen und gilt nur für offiziell beschäftigte Frauen. Vor Kurzem wurde ein fünftägiger Vaterschaftsurlaub eingeführt, der von den Arbeitgebern finanziert wird. Bemühungen, Kinderbetreuungsquoten (Programa de Estancias Infantiles para Madres Trabajadoras) und Vorschulbesuch zu fördern (durch die Einführung verpflichtender Vorschulbildung) haben zu höheren Teilnahmequoten geführt. Doch es gibt noch mehr zu tun, da die Kinderbetreuungsquote bei Unter-3-Jährigen ziemlich gering bleibt (8,3% im Vergleich mit einem OECD-Durchschnitt von 32,6%) und der Zugang zu guter und bezahlbarer Betreuung für die Förderung der Erwerbstätigkeit von Eltern entscheidend ist.
Der Unterschied bzgl. bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen ist in Mexiko unter den höchsten in der OECD. Die Erwerbstätigkeit von Frauen nimmt zwar allmählich zu, doch gehört zu den geringsten in der OECD nach der Türkei und Griechenland (2013 leisteten 45,3% der mexikanischen Frauen bezahlte Arbeit, während der OECD-Durchschnitt bei 57,3% lag).
Zeitmangel und Geschlechterrollen stellen bedeutende Hindernisse für die Teilnahme der Frauen am Arbeitsmarkt dar. Zu Hause verbringen die mexikanischen Frauen 4 Stunden mehr pro Tag mit unbezahlter Betreuung und Hausarbeit als Männer. Die Mexikaner arbeiten auch mehr Jahresstunden als Arbeitnehmer in allen anderen OECD-Ländern und haben eine der längsten durchschnittlichen jährlichen Pendelzeiten in der OECD nach Japan und Korea. Diese zeitlichen Einschränkungen belasten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und stellen Mütter vor bedeutende Herausforderungen, insbesondere da ein steigender Anteil von ihnen alleinerziehend ist.
Quelle: www.oecd.org/social/soc/doingbetterforfamilies.htm