Niederlande
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 17.1 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 11.2 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 4.3 | % |
Überblick
Die Niederlande schneiden im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index nach vielen Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Ihre Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Beschäftigung, Work-Life-Balance, Bildung, Umwelt, soziale Beziehungen, Zivilengagement, Sicherheit und Lebenszufriedenheit. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In den Niederlanden beläuft sich das bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen im Durchschnitt auf 34 984 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in den Niederlanden 78% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, mehr als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 82% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 74% der Frauen. 0,4% der abhängig Beschäftigten haben sehr lange Wochenarbeitszeiten in bezahlter Arbeit. Das ist der niedrigste Wert in der OECD, wo der Durchschnitt 10% beträgt. Lange Arbeitszeiten kommen bei etwa 1% der Männer vor, bei Frauen so gut wie gar nicht.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In den Niederlanden verfügen 81% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was knapp unter dem OECD-Durchschnitt von 79% liegt. Dies trifft in gleichem Maße auf Männer wie Frauen zu. Was die Messung der Qualität des Bildungssystems anbelangt, so erzielten die Schülerinnen und Schüler in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) durchschnittlich 502 Punkte in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 488 und sichert den Niederlanden im Hinblick auf die Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler eine Position unter den am besten abschneidenden OECD-Ländern. Die Mädchen schnitten in den Niederlanden im Durchschnitt um 12 Punkte besser ab als die Jungen. Dieser Leistungsabstand ist über dem OECD-Durchschnitt (6 Punkte).
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in den Niederlanden 82 Jahre und liegt damit ein Jahr über dem OECD-Durchschnitt von 81 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 84 Jahre, die der Männer 81 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 12,2 Mikrogramm pro Kubikmeter über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Bei der Wasserqualität schneiden die Niederlande besser ab: 91% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, mehr als im OECD-Durchschnitt (84%).
Das öffentliche Leben zeichnet sich in den Niederlanden durch starken Gemeinsinn und hohes zivilgesellschaftliches Engagement aus. Eigenen Angaben zufolge kennen 94% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, leicht über dem OECD-Durchschnitt (91%). Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 79% und lag damit über dem OECD-Durchschnitt (69%). Der sozioökonomische Status kann Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung haben. In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 88%, in den untersten 20% bei geschätzten 68%.
Die Menschen in den Niederlanden sind mit ihrem Leben im Allgemeinen zufriedener als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 7,4. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 6,5.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Niederlande im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In den Niederlanden geben die Haushalte durchschnittlich 19,6% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, weniger als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In den Niederlanden stehen den Haushalten durchschnittlich 2,0 Räume pro Person zur Verfügung, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in den Niederlanden 0,1% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In den Niederlanden beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 34 984 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In den Niederlanden beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 248 599 US-$ pro Kopf, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
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Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In den Niederlanden gehen 77,8% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In den Niederlanden liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 0,9%, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in den Niederlanden verdienen im Jahr durchschnittlich 58 828 US-$, mehr als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In den Niederlanden müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 2,6% rechnen. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Hilfe beim Berufseinstieg für Schüler mit Behinderungen
Das Projekt „Boris verhilft dir zu ‘nem Job“ (Boris brengt je bij ‘n baan) gibt Sekundarschulen Hilfestellung dabei, Schülern mit Behinderungen die Arbeitssuche zu erleichtern. In Zusammenarbeit mit Berufsschulen und zertifizierten Unternehmen wurde der praxisorientierte Lernansatz an die Bedürfnisse von Studenten mit Behinderungen angepasst, die weiterführende sonderpädagogische Schulen besuchen.
Rund ein Drittel der 355 Studenten absolvierte das vollständige Programm; davon fanden 51% eine Arbeitsstelle, 31% nutzten weiterführende Bildungsangebote und die restliche Gruppe fand Aufnahme in geschützten Werkstätten oder Tagesbetreuung. Die teilnehmenden Schulen waren der Ansicht, das Projekt sei hilfreich, um die Qualität praxisorientierter Lernverläufe zu steigern, einen besseren Überblick über die Arbeitsplatzangebote in der Region zu gewinnen und das schuleigene Netzwerk zur Organisation von Berufspraktika zu erweitern.
Das Projekt „Mit dem Trainer zum Job“ (Met de coach naar de job) fördert Schüler mit Behinderungen während ihres Berufspraktikums im Schulabschlussjahr und beim Übergang auf den Arbeitsmarkt. Arbeitstrainer wurden in weiterführende sonderpädagogische Schulen entsandt, um den Schülern dabei zu helfen, eine geeignete Firma für ihr Berufspraktikum zu finden und sie während der Praktikumsphase zu betreuen. Schüler, die von einem Arbeitstrainer begleitet wurden, hatten seltener Probleme während ihres Praktikums und fanden häufiger eine reguläre Arbeitsstelle nach dem Schulabschluss (50% gegenüber 33% der Studenten ohne Arbeitstrainer).
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 94,0% der Menschen in den Niederlanden jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In den Niederlanden beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 18,8 Jahre, mehr als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In den Niederlanden verfügen 81,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus den Niederlanden erreichten im Durchschnitt 502,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist mehr als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Junge Menschen in der Schule halten
Die Niederlande haben Schritte ergriffen, um gefährdeten oder kürzlichen Abbrechern zu helfen, die Schule abzuschließen. Es wurden individuelle „Bildungszahlen“, ein nationales digitales Schulabsentismusverzeichnis und regionale Registrierungs- und Koordinationszentren eingeführt, um gefährdete Schüler besser nachzuverfolgen und zu unterstützen.
Das Programm Aanval op schooluitval unterstützt junge Menschen bei dem Übergang von berufsvorbereitender Sekundar- zu beruflicher Bildung, indem es besser auf die Bedürfnisse der Schüler eingeht. Zu den Verbesserungen zählen mehr Gelegenheiten für praktisches Lernen, Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und verschiedene Lernprogramme, einschließlich Sport und Kultur. Finanzielle Anreize ermutigen die Schulen, die Abbruchquoten zu senken. Das Programm handelt auch mit Arbeitgebern grundlegende Qualifikationsanforderungen für frühzeitige Schulabbrecher zwischen 18 und 23 Jahren aus.
Zusammen haben diese Initiativen die Anzahl der Abbrecher um fast die Hälfte gesenkt, von über 50.000 im Schuljahr 2005/2006 auf etwa 28.000 2012/2013.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264228283-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In den Niederlanden liegt die PM2.5-Konzentration bei 12,2 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit unter dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In den Niederlanden sind eigenen Angaben zufolge 91,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Energieeffiziente Gewächshäuser
Die niederländischen Gewachshäuser sind ein großer Gas- und Stromverbraucher. Kas as Energiebron (Treibhaus als Energiequelle) ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die dafür arbeitet, Treibhäuser bis 2020 klimaneutral und fast unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen, und bis 2050 sogar zu einer Quelle einer nachhaltigen Energieversorgung. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um mehr als die Hälfte zu senken und den Energieverbrauch pro Produkteinheit jedes Jahr um 2% zu verringern. Nachhaltige Energiequellen würden dann 20% der von Treibhäusern verbrauchten Energie abdecken.
Es steht eine Reihe von politischen Instrumenten zur Verfügung, einschließlich F&E-Transfer und Kommunikation, Gesetzen und Vorschriften, Kreditgarantien (für Erdwärmeprojekte), einer Subventionierung von Investitionen, einer Steuersenkung für Energiesparinvestitionen und einer Nutzungssubvention für erneuerbare Energien.
Dank dieser Arbeit hat sich die Energieeffizienz seit 1990 verdoppelt, die Anzahl der Erdwärmekraftwerke ist gestiegen und die Anbauer verwenden häufiger geschlossene oder halb-geschlossene Gewächshäuser. Es wurden verschiedene Geräte entwickelt, wie ein Rohr, das den Anbauern Erdgas bringt, und Blockheizkraftwerke, die dieses Gas verwenden, um Strom und Wärme zu erzeugen. Zu den neuen Innovationen zählen Gewächshäuser, die klimaneutral sind, neue Entfeuchtungsoptionen und Hybrid-LED-Optionen und Phytosynthesesensoren.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264238473-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in den Niederlanden bei 78,7%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In den Niederlanden liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 2,6 (auf einer Skala von 0 bis 4), was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
e-Government
Die niederländische Regierung hat digitale Dienstleistungen und Konsultations-Tools, die den Bürgern zur Verfügung stehen, entwickelt und verbessert. Die Menschen können über DigiD mit einer einzigen Anmeldung auf Hunderte staatlicher Websites zugreifen. Die e-Government-Plattform mijnoverheid.nl (meinstaat.nl) bietet den Nutzern einen personalisierten Dienst.
Ministeriums-geführte Konsultations-Tools ermöglichen es den niederländischen Bürgern, an der Vorbereitungsphase des Entscheidungsprozesses teilzuhaben, indem sie ihre Meinungen, Bedenken, Einwände und Lösungen für öffentliche Dienstleistungen oder Gesetzesentwürfe einbringen. Diese Konsultationen stellen sicher, dass die Bürger eine Stimme haben, und stärken ihre Verbindung zum Staat.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in den Niederlanden 82,2 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in den Niederlanden 74,8% der Befragten, es gehe ihnen gut, mehr als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Unterstützung bei geistiger Gesundheit
Die niederländische Regierung finanziert Psychologen und Psychiater, um Allgemeinärzten zu helfen, geistige Erkrankungen früher zu erkennen und besser zu behandeln. Diese Psychologen und Psychiater bieten Problemanalyse und Untersuchung, entwickeln und besprechen Behandlungspläne, bieten „Psychobildung“ an, unterstützen die Selbstverwaltung und führen Interventionen für Verhaltensänderung, indizierte Prävention und Rückfallprävention durch. Die Abschlussbehandlung und Überweisungen werden dann vom Allgemeinarzt bestimmt.
Der Anteil der Allgemeinärzte, die sich von Psychologen und Psychiatern unterstützen lassen, ist von 11% 2009 über 34% 2011 auf 62% 2013 gestiegen. Auswertungen zeigen, dass 90% der Allgemeinärzte ihre Erfahrung als gut oder sehr gut beurteilen. Die Patienten berichten ebenfalls positiv über ihre Erfahrungen mit den Psychologen und Psychiatern. Sowohl die Allgemeinärzte als auch die Patienten schätzen die professionelle, schnelle Unterstützung mit geringer Hemmschwelle. Verbesserungspotenzial besteht jedoch bezüglich größerer Transparenz und Vertrautheit mit den Patienten und besserer Integration der Psychologen und Psychiater in die lokalen Versorgungsteam.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264228283-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von den Niederlanden einen Zufriedenheitsgrad von 7,5 an, was über dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In den Niederlanden sagen 83,2% das Sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in den Niederlanden 0,6 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
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Bessere Politik für ein besseres Leben
Besserer Schutz vor Betrug und höhere Effizienz
Die Städte Curacao und Bonaire haben einen vereinfachten Prozess für das Ersetzen verlorener oder gestohlener Reisedokumente als Pilotprojekt eingesetzt. Typischerweise müssen die Bürger den Verlust oder Diebstahl sowohl bei einer Polizeistation melden als auch anschließend bei ihrer Kommune ein neues Dokument beantragen. Das Pilotprojekt fasst diesen Prozess zu einem einzigen Verfahren zusammen, bei dem die Bürger ihre Kommune unterrichten und gleichzeitig den Ersatz ihres Dokuments/ihrer Dokumente beantragen können.
Bei Auswertungen dieser Pilotprojekte wurde festgestellt, dass die Vereinfachung des Prozesses die Dienstleistungsqualität und die Feststellung von Identitätsbetrug verbessert und die Verwaltungslast für Polizei und Bürger verringert hat. Polizeibeamte sparen auch 187.000 Stunden an Verwaltungsaufwand – etwa 120 Vollzeitäquivalente. Diese Zeiteinsparungen erhöhen die Effizienz, da die Polizeibeamten mehr Zeit für andere Aufgaben haben. Die ausstellenden Behörden erzielen ebenfalls bedeutende Zeiteinsparungen, insgesamt etwas über 15.000 Stunden. Pro Jahr sparen die Bürger etwa 200.000 Stunden. Die Teilnehmer gaben dem Pilotprojekt hohe Zufriedenheitsbewertungen und die Polizeibeamten unterstützen die Fortführung des Projekts.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Niederlande mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In den Niederlanden haben 0,3% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In den Niederlanden verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 15,4 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
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Bessere Politik für ein besseres Leben
Niederländischen Familien geht es gut, weil Mütter die doppelte Rolle übernehmen
In den Niederlanden sind die Ergebnisse der Familien- und Kinderpolitik allgemein gut. Beschäftigungsquote, Erziehungsquote und die Fertilitätsrate der Eltern sind höher als im OECD-Durchschnitt. In Bezug auf Kinder und Jugendliche weisen die Niederländer eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit, hohe Lesekompetenz, unterdurchschnittliche Einkommensarmut und eine hohe Lebenszufriedenheit in der Kindheit auf (über 93% der 11-15-jährigen Kinder berichten überdurchschnittliche Lebenszufriedenheit).
Viele niederländische Familien teilen sich die berufliche Verantwortung - die Beschäftigungsquote von Frauen liegt deutlich über dem OECD-Durchschnitt (69,9% im Vergleich zum OECD-Durchschnitt von 57,5%), ebenso wie die Beschäftigungsquote von Müttern - allerdings arbeiten Frauen meistans in Teilzeit. Außerdem verbringen holländische Frauen zu Hause fast zwei Stunden mehr pro Tag als Männer.
In den letzten zwei Jahrzehnten war die Zunahme der Beschäftigungsquote bei Frauen in den Niederlanden rasant: In den frühen 80er Jahren zählte sie mit rund 35% zu den niedrigsten in der OECD, 2009 hat sie sich auf über 70% verdoppelt. Ein Großteil der Zunahme der Frauenbeschäftigung erfolgte jedoch in Teilzeit: Über 61% der beschäftigten Frauen arbeiten in Teilzeit. Teilzeitarbeit ist besonders bei berufstätigen Müttern verbreitet. Dies kann Zeit für familiäre Verpflichtungen freisetzen, hat aber oft einen negativen Einfluss auf die berufliche Entwicklung einer Frau und erschwert die Ausbildung und Qualifikation von Frauen: Junge Niederländerinnen sind gebildeter als Frauen im OECD-Durchschnitt und gebildeter als junge niederländischen Männer. In den Niederlanden hat eine erwerbstätige Mutter mit zwei erwachsenen Kindern im Durchschnitt weniger als die Hälfte der gesamten Erwerbsbezüge von ansonsten ähnlichen weiblichen Arbeitnehmern verdient.