Spanien
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 46.1 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 99.2 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 11.9 | % |
Überblick
Spanien schneidet im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index in einigen Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Work-Life-Balance, Gesundheit, soziale Beziehungen und Sicherheit, aber unterhalb in puncto Beschäftigung, Bildung und Lebenszufriedenheit. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Spanien beläuft sich das bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen im Durchschnitt auf 27155 US-$ pro Jahr, was etwas ist als der OECD-Durchschnitt von 30490 US-$ pro Jahr.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Spanien rund 62% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weniger als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 67% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 57% der Frauen. 2% der abhängig Beschäftigten und damit weniger als im OECD-Durchschnitt (10%) haben sehr lange Wochenarbeitszeiten in bezahlter Arbeit, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf 4% und bei den Frauen nur auf 1% beläuft.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Spanien verfügen 63% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, weit weniger als im OECD-Durchschnitt (79%). Dies trifft in höherem Maße auf Frauen zu als auf Männer, da 60% der Männer, aber 66% der Frauen den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen haben. Bei der Messung der Bildungsqualität anhand der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) schnitten die spanischen Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften niedriger ab als der OECD-Durchschnitt (488 Punkte).
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Spanien 84 Jahre und liegt damit 3 Jahre über dem OECD-Durchschnitt von 81 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 87 Jahre, die der Männer 81 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 10 Mikrogramm pro Kubikmeter unter dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Auch bei der Wasserqualität schneidet Spanien schlechter ab als der OECD-Durchschnitt: 76% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, im Vergleich zu 84% im OECD-Durchschnitt.
Das öffentliche Leben zeichnet sich in Spanien durch starken Gemeinsinn und moderates zivilgesellschaftliches Engagement aus. Eigenen Angaben zufolge kennen 93% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde. Das ist einer der höchsten Werte im OECD-Raum, wo der Durchschnitt bei 91% liegt. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 72% und lag damit über dem OECD-Durchschnitt (69%). In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 79%, in den untersten 20% bei geschätzten 69%.
Im Allgemeinen sind die Menschen in Spanien mit ihrem Leben etwas weniger zufrieden als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 6,5. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 6,7.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Spanien im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Spanien geben die Haushalte durchschnittlich 21,7% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, mehr als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Spanien stehen den Haushalten durchschnittlich 1,9 Räume pro Person zur Verfügung, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Spanien 0,3% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Spanien beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 27 155 US-$ pro Jahr, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
D
as Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Spanien beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 366 534 US-$ pro Kopf, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Spanien gehen 62,0% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Spanien liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 5,0%, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Spanien verdienen im Jahr durchschnittlich 37 922 US-$, weniger als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Spanien müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 15,8% rechnen. Das ist mehr als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Unternehmergeist von Frauen fördern
Spanien wurde von der Wirtschaftskrise besonders hart getroffen und weist seit 2007 die höchste Frauenarbeitslosenquote in der EU auf. Die Wahrscheinlichkeit, ein Unternehmen zu gründen, ist bei Frauen geringer als bei Männern. Zudem leiten Existenzgründerinnen in der Regel kleinere Unternehmen als Männer.
In der nordspanischen Provinz Gipuzkoa bietet das Projekt EMEKIN Frauen, die ein Unternehmen gründen möchten, Schulungen zum Erwerb unternehmerischer Kompetenzen und finanzielle Unterstützung an. Darüber hinaus bringt das Projekt Jungunternehmerinnen mit erfahreneren Unternehmern in Kontakt, die die Rolle eines Mentors übernehmen. Ein zentrales Charakteristikum dieses Projekts ist sein integrierter Ansatz, der mehrere wichtige Akteure – die lokale Regierungsebene, Finanzinstitute sowie andere Unternehmerinnen – einbezieht. Dadurch können potenzielle Unternehmerinnen ihr Human-, Sozial- und Finanzkapital stärken.
Die verfügbaren Daten lassen darauf schließen, dass die unternehmerische Tätigkeit von Frauen in der Provinz sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht zunimmt.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 93,0% der Menschen in Spanien jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Spanien beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 17,9 Jahre, mehr als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Spanien verfügen 63,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Spanien erreichten im Durchschnitt 482,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist weniger als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Lernen am Arbeitsplatz in seiner Bedeutung anerkennen
Das Lernen am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Baustein der beruflichen Aus- und Weiterbildung (VET). Es bietet den Lernenden die Möglichkeit, Erfahrungen im Berufsalltag zu sammeln und stellt sicher, dass sie über die Fähigkeiten verfügen, die in den Unternehmen gebraucht werden. In Spanien enthalten sämtliche Aus- und Weiterbildungsprogramme nach dem Sekundarabschluss (sowie im oberen Sekundarbereich) ein verpflichtendes Modul für berufspraktische Ausbildung. Nur diejenigen Schüler und Studenten, die bereits über eine mindestens einjährige Vollzeit-Berufserfahrung verfügen, können davon befreit werden. Das Berufspraktikum dauert zwischen 10 und 20 Wochen, je nachdem, welche Qualifikation mit dem betreffenden Programm angestrebt wird. Zu den Zielen der Berufspraktika zählen die Ergänzung des schulischen Lernens, um den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, Kenntnisse über das Arbeitsumfeld, Förderung des beruflichen Rollenbilds und der Berufsreife und eine Bewertung von Lernzielen, die außerhalb des Arbeitsbetriebs nicht vorgenommen werden kann.
Während des Praktikums erhalten die Studenten Anleitung und Unterstützung von einem Lehrer der von ihnen besuchten Aus- und Weiterbildungseinrichtung sowie von derjenigen Person, die ihre Arbeit im jeweiligen Unternehmen beaufsichtigt.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Spanien liegt die PM2.5-Konzentration bei 10,0 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit unter dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Spanien sind eigenen Angaben zufolge 76,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Förderung saubererer Fahrzeuge
Spanien ist der drittgrößte europäische Autohersteller und der größte Hersteller leichter Nutzfahrzeuge. Spanien hat 2012 das Anreizprogramm für effiziente Fahrzeuge (PIVE) eingeführt, um die Umweltbelastung durch Fahrzeugnutzung in Spanien zu reduzieren, indem der Fahrzeugbestand des Landes modernisiert wird. Das Programm bot eine Subvention für das Ersetzen von Passagierfahrzeugen über 10 Jahren und leichten Nutzfahrzeugen über 7 Jahren mit hocheffizienten Modellen, die weniger Treibstoff verbrauchen und weniger CO2-Emissionen erzeugen. Zum Stand Mitte 2014 waren 2.885 Autohändler als Partner registriert. Nach dem berichteten Erfolg des Programms wurde das Programm für vier weitere Phasen verlängert.
PIVE soll für eine bedeutende Schadstoffreduktion sorgen, einschließlich verringerter CO2-Emissionen. Fast 365.000 Passagierfahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge wurden bereits ersetzt. Eine frühe Auswertung schätzt, dass das PIVE zu Treibstoffeinsparungen um 127 Litern pro Jahr führen und etwa 262.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr reduzieren wird. Eine OECD/ITF-Analyse der Wirksamkeit solcher Ersatzprogramme unterstreicht, wie sehr gezielte Anreize und ausreichende Differenzierung sowie die Kontrolle des ausgewählten Ersatzfahrzeugs erforderlich sind.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264226883-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Spanien bei 71,8%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Spanien liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 1,8 (auf einer Skala von 0 bis 4), was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Bürger lokal beteiligen
Die Provinzregierung von Bizkaia hat sich der stärkeren Kooperation und sozialen Beteiligung verschrieben. Deshalb hat sie eine easy-to-use-Webseite und eine App entwickelt, damit Menschen helfen können die lokalen Politiken zu verbessern, die ihr tägliches Leben beeinflussen. So können die Bürger über die Dienste beispielsweise Infrastrukturprobleme melden. Diese werden dann öffentlich angezeigt und über den Fortschritt bei der Lösung des Problems aufgeklärt. Weiterhin können Bürger mit den Bürgermeistern ihrer Kommunen diskutieren und Verbesserungsvorschläge einreichen. Beides, die App und die Webseite sind Paradebeispiele für innovative Tools, um einen rechenschaftspflichtigen, transparenten Umgang mit staatlichen Diensten zu gewährleisten.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Spanien 83,9 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Spanien 75,2% der Befragten, es gehe ihnen gut, mehr als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Spanien einen Zufriedenheitsgrad von 6,5 an, was unter dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Spanien sagen 80,4% das Sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Spanien 0,7 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Soziale Medien für Sicherheit
Die spanische Nationalpolizei griff auf die sozialen Medien zurück, um Sensibilisierungskampagnen durchzuführen, Erfolgsgeschichten zu bewerben und die Kooperation der Bürger zu erbitten, um Fälle zu lösen. Inhaltsreiche Botschaften mit einfacher, professioneller Sprache waren oft sogar witzig oder provokativ geschrieben, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen. Sie hielt das Interesse auch aufrecht, indem sie jede Frage beantwortete, die sie von ihren Followers erhielt – mehr als 1,35 Millionen auf Twitter – mehr als der FBI. Die spanische Nationalpolizei erreicht die Öffentlichkeit auch über ihr YouTube-Konto und ihre Videos wurden dort mehr als 5,7 Millionen angesehen. Die Bürger helfen oft beim Lösen von Fällen, die von Drogenhandel bis hin zur Bedrohung öffentlicher Personen reichen. Dieser innovative Einsatz der sozialen Medien hat der Nationalpolizei geholfen, die präventive und operative Sicherheit zu erhöhen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Spanien mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Spanien haben 2,5% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Spanien verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 15,7 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Spanien soll ihre Politik zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausbauen
Familien in Spanien haben Schwierigkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sowohl die Beschäftigungsrate von Frauen als auch die Geburtenrate sind im internationalen Vergleich niedrig. Die Fertilitätsrate in Spanien war mit rund 1,3 Kindern pro Frau in den letzten zwei Jahrzehnten eine der niedrigsten in der OECD. Zunehmend wollen sich Frauen und Männer zunächst auf dem Arbeitsmarkt etablieren, bevor sie Kinder bekommen. Dies hat zu einer Verschiebung der Geburt geführt, und das Durchschnittsalter der ersten Geburt für Mütter liegt inzwischen nahe bei 30 Jahren. Niedrige Geburtenraten stehen auch im Zusammenhang mit einem Rückgang der Zahl der Großfamilien und einem signifikanten Anteil von Frauen ohne Kinder.
Die Beschäftigung von Frauen in Spanien ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und zwar von 32,5% im Jahr 1995 auf 51% heute. Trotz dieses wichtigen Anstiegs liegt die Beschäftigung von Frauen in Spanien immer noch unter dem OECD-Durchschnitt (57,5%); und 75% der Mütter gehen erst 8 Jahre nach der Geburt wieder zur Arbeit. Regierungsbemühungen zur Ausweitung der Deckung und zur Unterstützung von Familien zur Senkung der Kinderbetreuungskosten haben zu einer bedeutenden Zunahme der Kinderbetreuung geführt. Im Jahr 2010 waren 39,3% der Kinder unter 3 Jahren in Kinderbetreuungseinrichtungen aufgenommen (der OECD-Durchschnitt liegt bei 32,6%). Die außerschulische Betreuung ist jedoch begrenzt und viele berufstätige Eltern verlassen sich auf informelle Anbieter: Etwa ein Viertel der Großeltern in Spanien kümmert sich täglich um ihre Enkelkinder.