Schweden
Zahlen und Fakten
indicator | value | unit |
---|---|---|
Einwohner | 10.0 | Mio. |
Besucher pro Jahr | 16 | Mio. |
Erneuerbare Energien | 35.6 | % |
Überblick
Schweden schneidet im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index in vielen Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Einkommen, Beschäftigung, Bildung, Gesundheit, Umwelt, soziale Beziehungen, Zivilengagement, Sicherheit und Lebenszufriedenheit.
Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Schweden beläuft sich das bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen im Durchschnitt auf 33 730 US-$ pro Jahr, was unter dem OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr liegt.
Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Schweden rund 75% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, mehr als im OECD-Durchschnitt (66%) und einer der höchsten in der OECD. Rund 77% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 74% der Frauen. In Schweden haben nur 1% der Arbeitskräfte sehr lange Wochenarbeitszeiten in bezahlter Arbeit, unter dem OECD- Durchschnitt von 10%.
Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Schweden verfügen 84% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, mehr als im OECD-Durchschnitt (79%). Dies trifft in höherem Maße auf Frauen zu als auf Männer, da 83% der Männer, aber 85% der Frauen den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen haben. Bei der Messung der Qualität des Bildungssystems anhand der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) erzielten die schwedischen Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften durchschnittlich 503 Punkte, mehr als der OECD-Durchschnitt (488 Punkte) liegt. Die Mädchen schnitten in Schweden im Durchschnitt um 14 Punkte besser ab als die Jungen, womit dieser Leistungsabstand größer ist als im OECD-Durchschnitt (5 Punkte).
Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Schweden fast 83 Jahre und liegt damit zwei Jahre über dem OECD-Durchschnitt von 81 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 85 Jahre, die der Männer 82 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 5,8 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Bei der Wasserqualität erzielt Schweden ebenfalls gute Ergebnisse: 97% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, mehr als im OECD-Durchschnitt (84%).
Das öffentliche Leben zeichnet sich in Schweden durch starken Gemeinsinn und hohes zivilgesellschaftliches Engagement aus. Eigenen Angaben zufolge kennen 94% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, während dieser Anteil im OECD-Durchschnitt mit 91% niedriger ist. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 87%. Dieser Wert ist höher als der OECD-Durchschnitt von 69%. In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 85%, in den untersten 20% bei geschätzten 80%.
Die Menschen in Schweden sind im Allgemeinen zufriedener mit ihrem Leben als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 7,3. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 6,5.
Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.
Themen
Schweden im Einzelnen
Wohnverhältnisse - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Die Wohnverhältnisse sind wichtig für die Lebensqualität. Wohnraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und sollte mehr sein als das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“. Die Wohnung ist der Ort, an dem man schläft, sich erholt, wo man sich sicher fühlt und Platz für sich hat – und sie ist auch ein Ort, an dem man mit der Familie leben kann. All diese Aspekte sorgen dafür, dass man sich in einem Haus zuhause fühlt. Außerdem stellt sich natürlich die Frage, wie erschwinglich Wohnraum ist. Zusammengenommen bilden die Kosten für Miete, Gas, Strom, Wasser, Mobiliar und Reparaturarbeiten für viele Menschen monatlich den größten Ausgabenposten.
In Schweden geben die Haushalte durchschnittlich 20,1% ihres bereinigten verfügbaren Bruttoeinkommens für ihre Wohnung aus, weniger als im OECD-Durchschnitt (20,5%). Zusätzlich zu den Wohnkosten ist es auch wichtig zu untersuchen, unter welchen Bedingungen die Menschen leben. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, wie viele Personen sich wie viele Räume teilen und ob die Wohnung über eine sanitäre Grundausstattung verfügt. Die Zahl der Räume in einer Wohnung, geteilt durch die Zahl ihrer Bewohner, gibt Aufschluss darüber, wie beengt die Wohnverhältnisse sind. Zu große Enge kann sich negativ auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken, kann soziale Beziehungen erschweren und Kinder in ihrer Entwicklung hemmen. Außerdem weisen beengte Wohnverhältnisse häufig auch auf unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung hin.
In Schweden stehen den Haushalten durchschnittlich 1,7 Räume pro Person zur Verfügung, mehr als im OECD-Durchschnitt (1,7 Räume pro Person). Was die sanitäre Grundausstattung betrifft, leben in Schweden 0,0% der Menschen in Wohnungen, die nicht mit einer Innentoilette mit Wasserspülung ausgestattet sind. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt (3,0%).
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Einkommen - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Geld allein macht zwar nicht glücklich, ermöglicht aber einen höheren Lebensstandard – und damit in der Regel auch ein besseres Allgemeinbefinden. Wer wohlhabender ist, hat meist auch höhere Chancen auf gute Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung oder bessere Wohnverhältnisse.
Das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen bezeichnet den durchschnittlichen Betrag, den ein Haushalt nach Abzug von Steuern verdient bzw. einnimmt. Diese Summe steht dem Haushalt zur Verfügung, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben. In Schweden beläuft sich das bereinigte verfügbare Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf im Durchschnitt auf 33 730 US-$ pro Jahr, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.
Das Nettovermögen eines privaten Haushalts entspricht dem Gesamtwert seines Finanz- und Sachvermögens. Dazu gehören Bargeld, Bankeinlagen, selbst genutztes Wohneigentum und weitere Immobilien, Fahrzeuge, Wertsachen sowie langlebige Konsumgüter. In Schweden beläuft sich das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte auf geschätzte 435 100 US-$ pro Kopf, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 323 960 US-$.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Bessere Informationen zur Altersversorgung
Die Webseite der Rentenbehörde hilft schwedischen Bürgern dabei, sich jeweils tagesaktuell einen Überblick über ihre erworbenen Rentenansprüche zu verschaffen, und ermöglicht ihnen, die eigene Altersversorgung hochzurechnen. Derzeit verzeichnet die Webseite mehr als 2,1 Millionen angemeldete Nutzer und speichert die Daten von mehr als 12 Millionen Rentenverträgen in einer Datenbank, die rund 99% der bestehenden Versorgungsfonds und Pensionskassen abdeckt. Zudem bietet die Webseite ergänzend eine Smartphone-Anwendung.
Einer Umfrage zufolge bezeichneten sich 43% der Befragten nach einem Besuch der Webseite als „gut informiert zum Thema Altersvorsorge“ gegenüber einem vorigen Wert von 13%.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Beschäftigung - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Wer eine Arbeit hat, sichert nicht nur seine wirtschaftliche Existenz, sondern bleibt auch mit seinen Mitmenschen in Kontakt, steigert sein Selbstwertgefühl und erwirbt Qualifikationen und Kompetenzen. In Schweden gehen 75,5% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Beschäftigung nach. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 66,3%.
Als Arbeitslose gelten Personen, die keine Beschäftigung haben, aber gerne arbeiten würden und aktiv nach Arbeit suchen. Langzeitarbeitslosigkeit kann das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen. Außerdem kommt es bei Langzeitarbeitslosen häufig zu einem Qualifikationsverlust, der es ihnen noch schwerer macht, beruflich wieder Fuß zu fassen. In Schweden liegt der Anteil der Erwerbspersonen, die seit mindestens einem Jahr arbeitslos sind, bei 1,0%, weniger als im OECD-Durchschnitt (1,3%).
Die Qualität einer Beschäftigung hängt stark davon ab, wie gut sie bezahlt ist und welche anderen finanziellen Vergünstigungen mit ihr verbunden sind. Menschen in Schweden verdienen im Jahr durchschnittlich 47 020 US-$, weniger als im OECD-Durchschnitt (49 165 US-$).
Ein weiterer entscheidender Faktor der Beschäftigungsqualität ist die Arbeitsplatzsicherheit hinsichtlich des erwarteten Verdienstausfalles durch einen Arbeitsplatzverlust. Das beinhaltet die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu bleiben, den Zeitraum der Arbeitslosigkeit und die Höhe der staatlichen, finanziellen Unterstützungsleistungen. Beschäftigte in unsicheren Anstellungsverhältnissen gehören vor allem in Ländern mit schwachen sozialen Netzen zu den gefährdetsten Schichten. In Schweden müssen Arbeitnehmer durch Arbeitslosigkeit mit einem Einkommensverlust von 4,4% rechnen. Das ist weniger als im OECD-Durchschnitt, wo der Einkommensverlust bei 5,1% liegt.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Unterstützung von Stellensuchenden
Jobbtorg ist ein Arbeitsvermittlungsdienst für Jugendliche, Einwanderer und andere Personen, die sich nicht für Arbeitslosengeld qualifizieren. Der Dienst wird von Lokalverwaltungen in Kooperation mit der Schwedischen Arbeitsvermittlung (Arbetsförmedlingen) betrieben. Den Stellensuchenden wird Coaching, Vermittlung und Orientierungsberatung angeboten, sobald sie sich bei dem Arbeitsvermittlungsdienst anmelden. In Stockholm helfen Jobbtorg-Dienste jedes Jahr etwa 3.000 von 6.000 Kunden, eine Stelle oder einen Bildungsplatz zu finden.
Jobbstart ist ein damit verbundener Dienst, der Kunden eine Ausbildung in einer betrieblichen Situation anbietet. Dieses Programm umfasst einen dreiwöchigen theoretischen Kurs gefolgt von drei Monaten betrieblicher Ausbildung. Wenn sie dies abgeschlossen haben, können die Auszubildenden für ein weiteres Jahr beschäftigt werden. Etwa 50 von 100 Teilnehmern pro Jahr werden über dieses Programm weiterbeschäftigt. Die Teilnehmer profitieren auch von Kursen, Arbeitserprobung und weiterer beruflicher Ausbildung. Menschen mit sozialen Schwierigkeiten, Drogenmissbrauch oder Vorstrafen haben Zugang zu spezialisierten Diensten, die ihnen helfen, auf den Arbeitsmarkt zu kommen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264228641-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gemeinsinn - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Wohlbefinden hängt entscheidend davon ab, wie häufig wir Kontakt zu anderen Menschen haben und wie gut unsere persönlichen Beziehungen sind. Ein verlässliches soziales Netz kann in guten wie in schlechten Zeiten den Rücken stärken oder auch für einen besseren Zugang zu Jobs, Dienstleistungen und anderen Vorteilen sorgen.
Eigenen Angaben zufolge kennen 94,0% der Menschen in Schweden jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt (91,1%).
Schwache soziale Bindungen können zu schlechteren wirtschaftlichen Chancen, weniger Sozialkontakten und schließlich zu einem Gefühl des Ausgeschlossenseins führen. Wer sozial isoliert ist, hat oft größere Probleme, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und persönliche Ziele zu erreichen.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Bildung - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Eine gut ausgebildete Bevölkerung ist eine wesentliche Voraussetzung für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen eines Landes. Bildung vermittelt dem Einzelnen die Kenntnisse, die nötig sind, um seinen Platz in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Insbesondere erhöht eine gute Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
In Schweden beträgt die voraussichtliche Bildungsdauer (zwischen dem 5. und 39. Lebensjahr) 19,7 Jahre, mehr als im OECD-Durchschnitt von 17,6 Jahren.
Ein Abschluss des Sekundarbereichs II ist in allen OECD-Ländern wichtiger geworden, da auf dem Arbeitsmarkt inzwischen vor allem wissensbasierte Fähigkeiten gefragt sind. Die Abschlussquoten des Sekundarbereichs II liefern somit einen guten Hinweis darauf, ob ein Land seine Schülerinnen und Schüler auf die Mindestanforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet. In Schweden verfügen 84,0% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 79,1%.
Allerdings sagt der Anteil der Menschen, die eine bestimmte Bildungsstufe erreicht haben, wenig über die Qualität der Bildung aus. PISA, die internationale Schulleistungsstudie der OECD, überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler Kenntnisse erworben haben, die für das Leben in modernen Gesellschaften unerlässlich sind. Im Jahr 2018 untersuchte der Test die Lesekompetenz sowie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten 15-Jähriger: Wie die Forschung zeigt, können diese Kernkompetenzen den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg einer Person verlässlicher vorhersagen als die Anzahl der Jahre, die sie in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen verbracht hat.
Schüler aus Schweden erreichten im Durchschnitt 503,0 Punkte in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, das ist mehr als der OECD-Durchschnitt von 488,5 Punkten.
Den Schulsystemen mit den besten Ergebnissen gelingt es, allen Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Verbesserung der oberen Sekundarabschlussquote in Schweden
Das nationale Programm Plug In zielt darauf ab, die Anzahl der Schulabbrecher, die die obere Sekundarstufe nicht abschließen, bis 2017 von 24% auf 12% zu halbieren. Plug In geht über mehr als 100 Projekte auf lokaler und regionaler Ebene vor, um auf die spezifischen Bedürfnisse gefährdeter Schüler in verschiedenen Kommunen einzugehen. Die schwedische Vereinigung der lokalen Behörden und Regionen koordiniert auf nationaler Ebene.
So bieten bestimmte Projekte den Schülern zum Beispiel individuelle Unterstützung und Tutorien, Unterstützung für geistige Gesundheit und Verbindungen zu spezialisierten Diensten an. Breitere Strategien legen den Schwerpunkt auf die Verbesserung von Systemen und Prozessen und das Anbieten von Erwachsenenbildung. Es laufen aktuell Auswertungen, um den Erfolg dieser koordinierten Bemühungen zu ermitteln.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264228641-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Umwelt - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Unser Lebensumfeld wirkt sich unmittelbar auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Die Luftverschmutzung ist ein gravierendes Umweltproblem, das die Lebensqualität der Menschen direkt beeinträchtigt. Trotz nationaler und internationaler Umweltschutzmaßnahmen und sinkender Schadstoffemissionen nehmen die Gesundheitsschädigungen durch Luftverschmutzung in Städten weltweit zu. Bis 2050 dürfte Luftverschmutzung zur wichtigsten umweltbedingten Ursache dafür werden, dass Menschen vorzeitig sterben. Vor allem der Verkehr sowie private Holz- und Kohleöfen sind für die Schadstoffbelastung in städtischen Ballungszentren verantwortlich. Diese wiederum steht in Zusammenhang mit zahlreichen Gesundheitsproblemen, von leichten kurzfristigen Augenreizungen und Störungen der oberen Atemwege bis hin zu chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs. Für Kinder und ältere Menschen ist die Gefahr am größten.
Die OECD-Länder überwachen die Konzentration von Feinstaub PM2.5 in der Luft. Diese Schadstoffpartikel, die klein genug sind, um in die tiefsten Bereiche der Lunge vorzudringen, können gesundheitsschädlich sein und die Lebenserwartung verringern. In Schweden liegt die PM2.5-Konzentration bei 5,8 Mikrogramm pro Kubikmeter und damit unter dem OECD-Durchschnitt von 14,0 µg/m3 sowie dem von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen jährlichen Luftgüterichtwert von 10 µg/m3.
Zugang zu sauberem Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das menschliche Wohlergehen. Obwohl die OECD-Länder die Wasserverschmutzung schon erheblich verringert haben, hat sich die Qualität des Trinkwassers nicht immer unmittelbar verbessert. In Schweden sind eigenen Angaben zufolge 97,0% der Befragten mit der Wasserqualität zufrieden. Dieser Wert liegt über dem OECD-Durchschnitt von 84,5%.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Abbau der Nährstoffbelastung
Das schwedische Umweltgesetz regelt die durch Landwirtschaft verursachte Belastung von Wasserlebensräumen, und die Regierung subventioniert Maßnahmen zur Beschränkung der Nährstoffauswaschung in Böden. Das Programm für ländliche Entwicklung 2007-13 stellte zu diesem Zweck rund 510 Mio. SEK bereit. Die schwedische Meeres- und Wasserhaushaltsbehörde (SwAM) verwaltet die Gelder für das ökologische Umfeld von Meeren und Binnengewässern. Im Jahr 2013 wurden von diesen Geldern 310 Mio. SEK für Gewässerbewirtschaftung, Kalkbelastung, den Schutz der Fischbestände, Aktionspläne für bedrohte Arten und örtliche Wasserprojekte bereitgestellt.
Maßnahmen zur Verminderung des Nährstoffeintrags in umliegende Gewässer haben positive Ergebnisse gebracht: Eine Studie von 65 Fluss- und Bachläufen in Süd- und Mittelschweden zeigt eine abnehmende Tendenz bei der Konzentration von Stickstoff und Phosphor – eine unmittelbare Folge der umgesetzten Maßnahmen. Insgesamt ging der Einsatz von Stickstoff- und Phosphordüngern im Laufe des Jahrzehnts zurück, was zu einem Abbau der Stickstoffüberschusses pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche auf ein Niveau unterhalb des OECD-Durchschnitts und vieler anderer skandinavischer und baltischer Staaten geführt hat.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Zivilgesellschaftliches Engagement - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Vertrauen in die Regierung ist essentiell für den sozialen Zusammenhalt und das Wohl der Menschen. An der Wahlbeteiligung lässt sich ablesen, inwieweit die Bürger am politischen Geschehen mitwirken wollen. Bei den letzten Wahlen, für die Daten zur Verfügung stehen, lag die Wahlbeteiligung in Schweden bei 87,2%. Sie lag damit über dem OECD-Durchschnitt von 69,0%.
Im Rahmen des Better Life Index misst die Wahlbeteiligung, wie zivilgesellschaftliches Engagement das Wohl der Menschen und der Gesellschaften beeinflusst: Eine hohe Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass das politische System von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird (die Gründe für diese Beteiligung sind dabei zweitrangig).
Eine breitere Beteiligung der Bürger am Entscheidungsprozess ist ebenfalls von Bedeutung dafür, dass der Staat zur Rechenschaft gezogen werden kann und um das Vertrauen in Regierung und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der Gesetzgebung ist ein Weg, um zu messen, in wie weit die Bürger in staatliche Entscheide eingebunden werden, von welchen sie direkt betroffen sind. In Schweden liegt der Level der Beteiligung von Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess bei 2,0 (auf einer Skala von 0 bis 4), was weniger ist als der OECD-Durchschnitt von 2,2.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Erhöhen öffentlicher Beteiligung in staatliche Dienstleistungen
Bürger mehr in verfügbare staatliche Dienste miteinzubeziehen schafft Transparenz und Engagement. Die Stadt Stockholm hat eine Compare Service Webseite eingerichtet, die es Bürgern erlaubt, Dienstleistungen der Verwaltung zu vergleichen und zu bewerten. Über 4000 Einrichtungen wurden darin integriert und objektive Vergleichskriterien im Hinblick auf Qualität und Anbindung der Dienstleistungen wurden dazu geschaffen.
Die Webseite hilft den Menschen, die Dienste zu finden, die ihren Anforderungen am besten entsprechen. Eltern können so beispielsweise Informationen zu Schulen erhalten und so fundierter Entscheidungen bezüglich pädagogischer Methoden oder schulischer Angebote treffen. Die Anmeldung an eine Schule kann ebenfalls über die Website erfolgen.
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Gesundheit - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
In den meisten OECD-Ländern leben die Menschen heute erheblich länger als vor einigen Jahrzehnten, da sich sowohl die Lebensbedingungen als auch die Gesundheitsversorgung verbessert haben. Die Lebenserwartung beträgt in Schweden 83,2 Jahre und liegt damit über dem OECD-Durchschnitt von 81,0 Jahren.
Je mehr Geld pro Einwohner in die Gesundheit fließt, desto höher ist im Allgemeinen die Lebenserwartung. Doch auch viele andere Faktoren wie Lebensstandard, Lebensführung, Bildung und Umweltbedingungen spielen eine wichtige Rolle.
Auf die Frage „Wie beurteilen Sie Ihren allgemeinen Gesundheitszustand?“ antworteten in Schweden 76,0% der Befragten, es gehe ihnen gut, mehr als im OECD-Durchschnitt 68,4%. Trotz des subjektiven Charakters der Frage lässt sich aus ihr gut ableiten, wie stark die Befragten das Gesundheitssystem zukünftig in Anspruch nehmen werden. Die Antworten können allerdings durch das Geschlecht, das Alter und den sozialen Status der Befragten beeinflusst werden. Im OECD-Durchschnitt geben Männer häufiger an, bei guter Gesundheit zu sein als Frauen.
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Bessere Politik für ein besseres Leben
Integrierte Gesundheitsdienste für bessere Ergebnisse
Schweden nutzt eine interdisziplinäre Herangehensweise an Gesundheit, indem es integrierte medizinische und berufliche Rehabilitation anbietet.
2005-2007 wurden Navigatorzentren als einheitliche Anlaufstelle getestet, um jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren koordinierte Unterstützung zu Beschäftigung, Bildung und Gesundheit zu bieten. Der integrierte Ansatz dieser Zentren hilft jungen Menschen, auf den Arbeitsmarkt zu kommen, und geht gleichzeitig Herausforderungen bei geistiger Gesundheit und Bildung an. Die Kunden erhalten Zugang zu Bildungs- und Berufsberatung, präventiver Gesundheitsversorgung und geistigen Gesundheitsdiensten. Obwohl noch keine Auswertungen zur Verfügung stehen, weisen die Ergebnisse des ersten Pilotprojekts darauf hin, dass es sich um ein gutes Modell für koordinierte Dienste handelt. Zwischen 45% und 70% der 2.000 jungen Menschen, die in die Zentren gebracht wurden, befinden sich jetzt in Bildung, Beschäftigung oder Praktikum.
Das Programm DELTA wurde eingerichtet, um die vielfältigen Bedürfnisse der schwedischen Erwerbsbevölkerung zu erfüllen. Es konzentriert sich auf Beschäftigungshindernisse, die mit schlechter geistiger Gesundheit, Störungen des Bewegungsapparates, sozialen Problemen und langfristiger Erwerbsunfähigkeit zusammenhängen. DELTA fördert die finanzielle Koordination zwischen dem nationalen Beschäftigungsdienst, der regionalen Gesundheitsbehörde, dem städtischen Sozialdienst und der nationalen Sozialversicherungsabteilung, um die medizinische und berufliche Rehabilitation zu unterstützen. Diese Rehabilitationsmaßnahmen zielen darauf ab, die Patientenbehandlungen zu verkürzen, die Rückkehr in den Beruf zu beschleunigen und Krankheitsfehlzeiten und gesellschaftlichen Ausschluss zu vermeiden. Auswertungen zeigen, dass das Programm Arbeitnehmer erfolgreich wieder integriert hat: 8 von 10 arbeitslosen Teilnehmern fanden und behielten einen Arbeitsplatz und 2 von 3 waren nicht mehr krank gemeldet.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1787/9789264228283-en
Weiterführende Literatur
Indikatoren
Lebenszufriedenheit - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Glück kann man daran messen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, wie häufig er positive und wie selten er negative Gefühle erlebt. Diese Faktoren sind zwar subjektiv, will man jedoch die Lebensqualität zwischen einzelnen Ländern vergleichen, können sie objektive Daten gut ergänzen.
Der Indikator Lebenszufriedenheit misst nicht so sehr die aktuellen Gefühle der Menschen, sondern wie sie ihr Leben als Ganzes einschätzen. Bei der Einstufung ihrer allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Einwohner von Schweden einen Zufriedenheitsgrad von 7,3 an, was über dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.
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Weiterführende Literatur
Indikatoren
Sicherheit - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Das Wohlbefinden hängt entscheidend von der persönlichen Sicherheit ab. Fühlst du dich sicher wenn du nachts alleine nach Hause gehst? In Schweden sagen 79,3% das Sie sich sicher fühlen, das sind mehr als der OECD-Durchschnitt von 73,9%.
Anhand der Mordrate, also der Anzahl der Morde je 100 000 Einwohner, lässt sich das Sicherheitsniveau eines Landes recht zuverlässig einschätzen, da Morde im Gegensatz zu anderen Delikten normalerweise bei der Polizei gemeldet werden. Laut jüngsten OECD-Daten beträgt die Mordrate in Schweden 1,1 und liegt damit unter dem OECD-Durchschnitt (2,6).
Männer laufen zwar eher Gefahr, Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden, doch sind es Frauen, die sich nach eigenen Angaben weniger sicher fühlen. Eine Erklärung dafür wäre, dass Frauen größere Angst vor sexuellen Übergriffen haben und darüber hinaus noch fürchten müssen, eine Mitschuld für solche Angriffe zugewiesen zu bekommen; als weiterer Faktor könnte hinzukommen, dass sie sich auch für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich fühlen.
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Weiterführende Literatur
Indikatoren
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben - Schweden mehr
Wichtigste Ergebnisse
Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren, ist für alle Erwerbstätige schwierig. Familien sind hiervon besonders betroffen. Das Wohl der Mitglieder eines Haushalts hängt aber daran, ob es gelingt, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. Der Anteil der Arbeitskräfte, die 50 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ist im OECD-Durchschnitt nicht sehr hoch. In Schweden haben 0,9% der Beschäftigten sehr lange Wochenarbeitszeiten, weniger als im OECD-Durchschnitt (10,2%).
Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. In Schweden verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 15,3 Stunden auf Grundbedürfnisse wie Essen oder Schlafen und Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.) – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15,1 Stunden.
Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.
Bessere Politik für ein besseres Leben
Einfacher Zugang zum Elterngeld
Der Dienst "Meine Seiten" bietet Schweden online Informationen darüber, auf welche Arten von Leistungen sie einen Anspruch haben. Die Regierung hat eine Smartphone-Anwendung gestartet, damit die Eltern, anstatt ihre Papiere für einen befristeten Elternurlaub ausfüllen zu müssen, wenn sie zu Hause bei ihrem kranken Kind bleiben, diese Leistungen online beantragen können.
Nun kommen ungefähr 43% aller Anmeldungen zu "Meine Seiten" durch die App. Die 1,2 Millionen Benutzer melden sich jetzt 80% häufiger als vor der Anwendung an. Darüber hinaus werden jetzt 24% aller Anträge auf befristete Elternzeit über die App erledigt. Schließlich hat sich das Selbstbedienungsniveau für den befristeten Elternurlaub von dem Zeitpunkt an, zu dem die Anwendung gestartet wurde, von 62% auf 80% erhöht. Die Eltern haben eine hohe Kundenzufriedenheit ausgedrückt und die App wurde allein in den ersten drei Monaten mehr als 200 000 Mal heruntergeladen.