Work-Life-Balance

Hintergrund

Wer arbeitet, steht vor der teils schwierigen Aufgabe, Beruf und Privatleben miteinander in Einklang zu bringen. Familien sind hiervon besonders betroffen. Die Möglichkeit, berufliche und familiäre Verpflichtungen bzw. Bedürfnisse zu vereinbaren,  ist aber wichtig für das Wohl aller Mitglieder eines Haushalts. Regierungen können dabei helfen, indem sie flexible Arbeitsmodelle unterstützen, die es Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.

 

Abhängig Beschäftigte mit langen Arbeitszeiten

 

Ein wichtiger Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist die bei der Arbeit verbrachte Zeit. Die vorliegenden Daten lassen darauf schließen, dass lange Arbeitszeiten die Gesundheit beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden und den Stress erhöhen. 10% der Beschäftigten im OECD-Raum arbeitet 50 Stunden oder mehr pro Woche in bezahlter Beschäftigung. Mexiko hat mit 27% den weitaus größten Anteil an Arbeitskräften mit sehr langen Wochenarbeitszeiten. Es folgen die Türkei mit nahezu 25% und Kolumbien mit 24%. In all diesen Ländern ist der Anteil an Arbeitskräften mit sehr langen Wochenarbeitsstunden in der letzten Dekade zurückgegangen. Insgesamt arbeiten vor allem Männer lang in bezahlter Beschäftigung. Im OECD-Raum haben fast 14% der männlichen Erwerbstätigen sehr lange Arbeitszeiten, bei den Frauen sind es knapp 6%.

 

Zeit für Freizeitaktivitäten und persönliches Wohlbefinden

 

Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit wichtig für das allgemeine Wohlbefinden und kann die physische und psychische Gesundheit stärken. Im Durchschnitt verwendet ein vollzeitbeschäftigter OECD-Bürger 63% des Tages bzw. 15 Stunden für seine Grundbedürfnisse (Essen, Schlafen etc) und auf Freizeitaktivitäten (Treffen mit Freunden und Familie, Hobbys, Spiele, Computer, Fernsehen etc.). Auch wenn Frauen weniger Zeit in Erwerbsarbeit verbringen, haben sie nicht unbedingt mehr Freizeit. In den 22 untersuchten OECD-Ländern wenden Männer und Frauen ähnlich viel Zeit für Freizeitaktivitäten auf.

 

Weitere Informationen über Schätzungen und Referenzjahre finden sich in den Häufig gestellten Fragen und in der BLI-Datenbank.

 

Work-Life-Balance im Einzelnen nach Ländern